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KLJB Bamberg besucht Öko-Muster-Landwirtschaft in Plankstetten

Datum:
Veröffentlicht: 20.4.12
Von:
Thomas Reich

Führungen durch Kloster und landwirtschaftlichen Betrieb

Eine interessierte Gruppe der Katholischen Landjugendbewegung Bamberg (KLJB) machte sich auf Einladung des Diözesanverbandes auf dem Weg zum Kloster Plankstetten. Die Aktion fand im Rahmen des Jahresthemas „Der Frosch macht grün“ statt, bei dem es um verschiedene Arbeitsfelder zur „Bewahrung der Schöpfung“ geht.
Das Benediktinerkloster ist ein gutes Beispiel, wie ein mittelständischer Betrieb – das Kloster beschäftigt ca. 100 Arbeitnehmer – ökonomisch und vor allem ökologisch arbeiten kann. Die Grupp genoss zunächst in der Klosterschänke ein Mittagessen, dessen Zutaten ganz aus den Klosterbetrieben kamen. „Eine gesunde und ökologische Ernährung schmeckt auch richtig gut!“ stellte daher der Diözesanvorsitzende Thomas Kumpf fest. Am Nachmittag stand eine Führung durch den landwirtschaftlichen Klosterbetrieb an. Der ca. 120 ha umfassende Hof wurde seit 1994 von Bruder Richard konsequent auf ökologischen Landbau umgestellt. Beeindruckend ware für die KLJB-lerinnen und KLJB-ler die Umsetzung des Regional Konzeptes. So werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, sowohl Schweine- und Rindfleisch als auch Getreide und Kartoffeln, in Klostermetzgerei, Klosterbäckerei und in der Klosterschenke weiterverarbeitet und in Kloster und Bildungshaus verwendet. Was „übrig“ bleibt wird in der Region verkauft.

Neben dem offenen Kuhstall, bei dem die Mehrzahl der Rinder auch täglich auf die Weide geht, gibt es auch einen halboffenen Schweinestall, der in der Art eine Eigenkonstruktion des Klosters ist und den es so bisher nur in Plankstetten gibt. So haben die Schweine neben einem sauberen Innenbereich auch einen Außenbereich zum Fressen, Sulen und sich Bewegen. Auch umfasst der Besatz, die Anzahl der Tiere in einem Bereich, etwa einem Drittel eines konventionellen Betriebes. Dadurch haben die einzelnen Tiere wesentlich mehr Lebensraum und wachsen stressfreier auf, was sich auch wieder auf die Qualität des Fleisches auswirkt.

Wie ein „i-Tüpfelchen“ der ökologischen und regionalen Kreislaufwirtschaft wirkt es da, dass das Bauholz sowohl für den Schweine- als auch für den Kuhstall aus der klösterlichen Forstwirtschaft stammt und für die Arbeiten örtliche Schreinereien und Baufirmen tätig waren und sind.

Nach der Landwirtschaft gab es noch eine Klosterführung durch Bruder Andreas, der für die wirtschaftliche Führung des Klosters zuständig ist. Neben der wechselvollen Geschichte des Klosters gab er auch Einblicke in die Umstellung auf eine ökologische Betriebswirtschaft. „Ohne nachhaltigen Umgang mit unserer Schöpfung ist keine sinnvolle langfristige Wirtschaft möglich“, so Bruder Andreas und „Wir können nicht Gott in den Psalmen täglich loben für seine großartige Schöpfung und dann gehen wir raus und plündern sie für maximalen Gewinn aus – das geht nicht gut!“

Neben der Landwirtschaft und den verarbeitenden Betrieben Bäckerei und Metzgerei gibt es unter anderem auch eine ökologische Gärtnerei und eine Bienenzucht, die mit Obst und Gemüse den Großteil der benötigten Lebensmittel bereitstellt. Der Rest wird aus regionalen Biohöfen dazu gekauft.

Natürlich ließen es sich die KLJB-ler nicht nehmen, im Klosterladen dann auch entsprechende Bioprodukte mit nach Hause zunehmen.