Kinder finden neue Wege

800 Kinder eröffnen die Sternsingeraktion 2010 in Erlangen

"Utub yoon bu bees" - "Kinder finden neue Wege" rief Abbe Ambroise in der Landessprache Wolof den Sternsingern zu. Unter diesem Leitwort steht die 52. Sternsingeraktion, die vom Kindermissionswerk und dem Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) getragen wird. Im Erzbistum Bamberg beteiligen sich in der Zeit zwischen Neujahr und dem Fest der Erscheinung des Herrn etwa 9.000 Sternsinger an der Aktion. Sie sammeln Geld, um verschiedene Projekte für Kinder in der ganzen Welt zu fördern. "Natürlich macht es viel Spaß, sich zu verkleiden und durch die Straßen zu ziehen. Die Sternsinger seien aber auch Botschafter einer gerechten Welt. Sie solidarisieren sich mit anderen, bringen Segen und werden zum Segen für andere", betonte Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. In besonderer Weise beschäftigten sich verschiedene Sternsingergruppen in diesem Jahr mit dem Thema der Kinderrechte. "Die elementaren Rechte der Kinder auf Gleichheit, Schutz, Familie, Gesundheit, saubere Umwelt, Bildung und Erziehung werden leider zu oft nicht respektiert und auch in Deutschland sei man noch nicht so weit, diese in das Grundgesetz aufzunehmen", führte die BDKJ-Diözesanvorsitzende Angelina Langer aus. Ganz konkret wollten die Sternsinger von Abbe Ambroise Thine, der aus Thies im Senegal angereist war, wissen, wie es um die Rechte der Kinder im Senegal bestellt sei. Das größte Problem sei dort die mangelnde medizinische Versorgung und die große Armut. Etwa 10% der Kinder müssten ohne Eltern aufwachsen und nur wenige könnten es sich leisten, in die Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu genießen. Es sei deshalb dringend nötig, neue Wege zu finden, die in eine gerechte Zukunft führen könnten.
Weihbischof Werner Radspieler dankte den Sternsingern deshalb auch für ihren Einsatz. Die Sternsinger seien Wegbereiter und unterwegs auf Segenswegen. Sie seien schließlich diejenigen, die dem Stern folgen, der zu Christus führt. Ohne ihn gäbe es auch keine Sternsinger. Die Sternsinger tragen den Segen und die Freude von der Krippe zu den Menschen. Auch der Stellvertretende Bürgermeister von Erlangen, Gerd Lohwasser, und der evangelische Dekan, Peter Huschke, zeigten sich beeindruckt vom Engagement und vom Einsatz der Sternsinger. Ein besonders schönes Zeichen sei es, dass die Sternsingeraktion immer mehr im ökumenischen Geist getragen werde. Dies wurde auch zum Ausdruck gebracht, indem die Eröffnungsfeier in der evangelischen Neustädter Kirche begann und nach einer Prozession durch die Erlangener Fußgängerzone in der katholischen Kirche St. Bonifaz fortgeführt wurde. So viele Sternsinger auf einmal hat Erlangen wohl noch nicht gesehen.
