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Kinder pochen auf ihre Rechte

Sternsingeraktion 2012
Datum:
Veröffentlicht: 6.12.11
Von:
Volker Poerschke

Aussendung der Sternsinger in Forchheim

Sie klopfen an Türen und machen sich stark für andere Kinder – die Sternsinger. Ihr Auftrag ist das Motto der 54. Aktion Dreikönigssingen: „Klopft an Türen, pocht auf Rechte!“. Zu Beginn des neuen Jahres 2012 werden sie unterwegs sein für Kinderrechte in Nicaragua und auf der ganzen Welt. Die zentrale Aussendungsfeier für die Sternsinger im Erzbistum Bamberg findet am 29. Dezember in Forchheim statt.

Bamberg/Forchheim. Fruchtbare Böden, fischreiche Küstengewässer und Seen, große Waldflächen – Nicaragua ist ein reiches Land. Wohnviertel mit notdürftig zusammengezimmerten Holzhütten, vergitterte Fenster und Türen, Kinder, die sich in den Straßen mit Klebstoff betäuben, Frauen, die mit ihren Kindern auf dem Arm betteln gehen – Nicaragua ist auch ein armes Land. Es ist ein Land mit zwei Gesichtern, ein sehr junges Land – über die Hälfte der Bevölkerung ist unter 19 Jahren. Ein Leben ohne Gewalt, ohne Missbrauch mit dem Recht auf Bildung und freie Entfaltung der Persönlichkeit – was für Kinder und Jugendliche in Deutschland größtenteils selbstverständlich ist, bleibt für viele ihrer Altersgenossen in Nicaragua ein schöner Traum. Gerade in Nicaragua werden die Kinderrechte von vielen mit Füßen getreten. Missbrauch, Misshandlung und häusliche Gewalt gegen Kinder sind dort an der Tagesordnung. Die Sternsinger unterstützen in Nicaragua unter anderem Projekte, in denen Kinder sich für ihre Rechte einsetzen. Sie werden „stark“ und selbstbewusst gemacht, um sich vor Übergriffen schützen zu können.

„Millionen Kinder leiden an Hunger, können nicht lesen und schreiben, sind durch Krieg und Gewalt verstümmelt. Ihre Rechte werden jeden Tag millionenfach verletzt. Mit ihrem Einsatz und der Hilfe der vielen Spenderinnen und Spender verhelfen die Sternsinger Kindern weltweit zu ihrem Recht und zu ein bisschen mehr Gerechtigkeit auf der Welt“, so Pfarrer Simon Rapp, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ macht deutlich, worauf die Sternsinger bei ihrer Aktion insbesondere aufmerksam machen wollen: „Kein Kind ist wie das andere, aber alle haben dasselbe Recht auf körperliche Unversehrtheit. Kinderrechte sind Menschenrechte. Sie zu verletzen, ist kein Kavaliersdelikt.“

„Wir wollen Kinder und Jugendliche sensibilisieren für die Probleme ihrer Altersgenossen in Nicaragua“, sagt Christina Lehrieder, Jugendbildungsreferentin des BDKJ in Forchheim. Hier findet in diesem Jahr die Aussendungsfeier für die Sternsinger im Erzbistum Bamberg mit Weihbischof Werner Radspieler statt. „Es ist wichtig, den Sternsingerinnen und Sternsingern zu zeigen, wofür sie eigentlich sammeln.“, meint Lehrieder. Und Stefan Hofknecht vom BDKJ-Dekanatsvorstand in Forchheim betont: „Die Aktion Dreikönigssingen weitet den Blick über den Tellerrand des eigenen Alltags und kann helfen, auch die eigene Lebenssituation mehr zu schätzen“. Das Dreikönigssingen sei ein Zeichen für Gemeinschaft, Solidarität und den gemeinsamen Glauben.

Zum Aussendungsgottesdienst in Forchheim erwarten die Organisatoren zwischen 650 und 1000 Sternsinger. „Jeder und jede die kommt ist wichtig, um ein Zeichen zu setzen“, sagt Stefan Hofknecht. Mehr Informationen und den genauen Ablaufplan der Aussendungsfeier gibt es hier.