„Klopft an Türen – Pocht auf Rechte“

Sternsinger aus fünf Pfarreien des Erzbistums bei Ministerpräsident Horst Seehofer

Bamberg. Die Verwandlung dauerte nur wenige Minuten, dann war es vollbracht: Aus 20 Mädchen und Jungen aus den Pfarreien St. Josef in Rehau, St. Martin in Bamberg, St. Josef in Forchheim-Buckenhofen, Herz Jesu in Nürnberg und Herz Jesu in Uffenheim wurden Caspars, Melchiors, Balthasars und Sternträger. Sie waren in ganz besonderer Mission unterwegs: Die Jungen und Mädchen aus dem Erzbistum Bamberg waren ausgewählt worden, um Ministerpräsident Horst Seehofer in der bayerischen Staatskanzlei in München den Segen für das neue Jahr zu überbringen.
„Ich bin schon ziemlich aufgeregt“, gestand Sternsingerin Ellen Rössner aus der Pfarrei Herz Jesu in Uffenheim Stunden vor dem „Auftritt“ bei Ministerpräsident Seehofer. Bereits seit vier Uhr morgens haben sie nicht mehr schlafen können. Vier der fünf Gruppen machten sich mit dem Bus in Begleitung der beiden BDKJ-Diözesanvorsitzenden Juliana Sitzmann und Jenny Wagner auf den Weg in die bayerische Landeshauptstadt, die Gruppe aus Rehau entschied sich für den Zug.
Auf dem Weg nach München stimmten sich die Sternsinger schon mal thematisch mit einem Film über das Beispielland Nicaragua auf ihren Tag ein. In dem mittelamerikanischen Land müssen Kinder auf der Straße leben oder sind schutzlos Gewalt und sexuellem Missbrauch ausgesetzt. „Dagegen wollen wir etwas unternehmen und helfen“, erläuterte Peter Förg, der Leiter der Regionalstelle Süd des Kindemissionswerks.
Gut gestärkt nach einem Mittagessen im traditionellen Münchner Hofbräuhaus ging es schließlich an die letzten Vorbereitungen. Eva-Maria Steiner, Referentin für Ministrantenpastoral ermunterte heilige Könige und ihre Sternträger zum kräftigen Mitsingen. Und Peter Förg vom Kindermissionswerk ist mit den Proben hochzufrieden. „Ihr lest gut, laut und deutlich und ihr singt wirklich klasse“, lobte er die Sternsinger aus dem Erzbistum Bamberg. Und auch mit den Gewändern ist Förg überglücklich: „Das sind die schönsten Sternsinger seit langem!“
Doch auch Könige brauchen Geduld, wenn sie die beim bayerischen Regierungschef vorstellig werden. Mit fast einer halben Stunden Verspätung empfing schließlich Ministerpräsident Seehofer die 15 Könige und fünf Sternenträger aus dem Erzbistum Bamberg. Äußerst souverän, textsicher und überzeugend präsentieren sich die „Könige“ aus dem Erzbistum Bamberg. Sie machen auf das diesjährige Motto aufmerksam „Klopft an Türen – Pocht auf Rechte“. Kinder verdienen Respekt, Chancen und sollten Möglichkeiten zur Entwicklung haben, so die Könige.
Ministerpräsident Horst Seehofer lobte die Sternsinger für ihren Einsatz für Kinder in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. „Vergelt´s Gott für Euren Dienst.“ Das vom Kindermissionswerk überreichte Geschenk, das an die Kinderrechte weltweit erinnert, wolle er in seinem Büro aufstellen, versprach Seehofer. „Es ist immer gut, wenn man an solche Dinge erinnert wird.“
Der bayerische Ministerpräsident übergab an jede einzelne Gruppe eine großzügige Spende in einem Umschlag, ohne jedoch den genauen Betrag zu nennen. „Über Geld spricht man nicht“, scherzte Seehofer. Im gesamten Erzbistum Bamberg sind in den kommenden Tagen rund 9000 Kinder und Jugendliche als Sternsinger unterwegs.
Knapp eine halbe Stunde standen die Sternsinger aus dem Erzbistum Bamberg in der Staatskanzlei im Rampenlicht und im Blitzlichtgewitter der Fotografen. Rund ein Dutzend Reporter interessierten sich für den königlichen Besuch in der Staatskanzlei. „Es war super, ihr habt das ganz toll gemacht“, lobten unisono Seehofer und Förg die Könige aus dem Erzbistum Bamberg. Und auch bei Ellen Rössner auf Uffenheim war die Erleichterung groß, dass alles geklappt hatte. „Es war ein toller und unvergesslicher Tag für mich“, sagte die 16-Jährige.
