Zum Inhalt springen

„Laudato Si – mit Kopf, Herz und Hand“

Habt 2016
Datum:
Veröffentlicht: 12.4.16
Von:
Björn Scharf

Hauptberuflichen-Tagung des Jugendamtes der Erzdiözese in Obertrubach

Obertrubach. „Laudato Si – mit Kopf, Herz und Hand“ so lautete der Titel der Hauptberuflichen-Tagung der kirchlichen Jugend(verbands)arbeit im Erzbistum Bamberg. Zwei Tage haben sich pädagogische und theologische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes der Erzdiözese, des Diözesanverbandes des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und des Jugendhauses Burg Feuerstein mit Fragen eines nachhaltigen Lebensstils, eines verantwortlichen beruflichen Handelns und des entsprechenden Bildungsauftrags auseinandergesetzt.

„In der Heiligen Schrift ist die Bewahrung der Schöpfung eine wichtige Aufgabe der Menschen. Die kirchliche Kinder- und Jugend(verbands)arbeit setzt sich ein für die Bewahrung der Schöpfung und sieht in der Verantwortung für die Schöpfung und im Einsatz für weltweite Gerechtigkeit ein wichtiges Bildungsziel. Unsere Tagung hat dies vor dem Hintergrund der Enzyklika von Papst Franziskus noch einmal deutlich unterstrichen“, so Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl.

Als Referent für die Tagung konnte Frank Braun gewonnen werden, der sich seit über 20 Jahren ehrenamtlich und beruflich im Themenbereich soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Fairer Handel und bewusster Konsum engagiert und Mitbegründer des Bluepingu e.V. ist. Derzeit ist Braun Eine-Welt-Promotor für Nordbayern am Centrum für Globales Lernen in Nürnberg. Zu seinen Aufgaben gehört es, entwicklungspolitische Prozesse durch Beratungs-, Vernetzungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Aktionen und Kampagnen anzustoßen und zu unterstützen. Dafür setzte Braun die Enzyklika in den Kontext der UN-Entwicklungsziele und des Agenda-2030-Prozesses für nachhaltige Entwicklung, aber auch in Verbindung mit entsprechenden Zielsetzungen im Jugendplan für das Erzbistum Bamberg und forderte „walk the talk“, also auf Worte auch Taten folgen zu lassen. Um das zu unterstreichen, hatte Braun Gäste aus den Bereichen Solidarische Landwirtschaft, Foodsharing, faire Textilien und Transition Towns eingeladen, die gelungene Praxisbeispiele für eine gemeinwohlorientiere Gesellschaft präsentierten und Anregungen boten für die Bildungsarbeit mit jungen Menschen. Diese kamen sehr gut an, was sich auch während der anschließenden Beratungen zeigte, als es um Herausforderungen, Chancen und mögliche Themenschwerpunkte sowie konkrete Ideen für die Jugendarbeit ging.

Sichtlich zufrieden mit der Veranstaltung zeigten sich der stellvertretende Jugendamtsleiter Klaus Achatzy und Björn Scharf, Referent für Einarbeitung und Fortbildung, die die Tagung vorbereitet hatten. „Unser Anliegen war es, vor dem Hintergrund der Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus miteinander ins Gespräch kommen und uns von verschiedensten Impulsen ansprechen lassen, um Anregungen daraus mit Kopf, Herz und Hand in unseren Alltag, unser Leben und unsere berufliche Praxis hineinzutragen“, so Scharf. Als Anregung diente auch die Verpflegung während der Tagung, die ausschließlich vegetarisch sowie mit ausgewählten fairen, regionalen, saisonalen und biologischen Produkten erfolgte. Dies kam gut an: Applaus im Speisesaal und großes Interesse an den Rezepten – die Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter waren begeistert darüber, was das Küchenteam der Arbeitnehmerbildungsstätte Obertrubach aufgetischt hatte. „Das war auch keine einmalige Sache“, betonte Klaus Achatzy und fuhr fort: „Vielmehr gehört eine nachhaltige Auswahl der Verpflegung zum Profil der kirchlichen Jugendarbeit. Junge Menschen werden so ganz lebensnah sensibilisiert für den schonenden und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Welt und sie lernen den Einsatz für die Umwelt als selbstverständlichen Teil christlicher Lebensführung verstehen und praktizieren.“

Auch über die Tagung hinaus soll das Engagement in den Bereichen Schöpfungsverantwortung und Einsatz für weltweite Gerechtigkeit, globale Verantwortung und Solidarität mit Nachdruck aufrecht erhalten und als eine wichtige und übergreifende Aufgabe der kirchlichen Kinder- und Jugend(verbands)arbeit akzentuiert werden. Konkrete Projekte sind die Weltfairänderer-Woche am Eichendorff-Gymnasium in Bamberg, die Umweltbildungstage im Jugendhaus Am Knock oder der „GreenDay“ im Jugendhaus Burg Feuerstein.