Liturgie von und für Jugendliche

Nach 20 Jahren feiert Dekanat Hof vorerst letzte Jugendvesper – Neues Konzept steht in den Startlöchern
Oberkotzau. „Loslassen, um Neuem Platz zu geben“ - so beschreibt Christian Nowak, Bildungsreferent des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Dekanat Hof, die gegenwärtige Situation. Nach fast 20 Jahren wurde am ersten Adventssonntag die vorerst letzte Jugendvesper in der Pfarrei St. Antonius in Oberkotzau gefeiert. Ein neues jugendliturgisches Konzept soll nächstes Jahr entwickelt werden.
„Wir wollten jungen Menschen im Dekanat die Möglichkeit geben, neue Formen von Kirche und Liturgie auszuprobieren“, erinnert sich Gerhard Heckel, ehemaliger Jugendpfleger, an die erste Jugendvesper in Oberkotzau. Gemeinsam mit dem damaligen Dekanatsjugendseelsorger Reinhold Seidel rief er diese vor fast 20 Jahren ins Leben. Seitdem fand das liturgische Abendgebet regelmäßig alle zwei Monate in Oberkotzau statt. Vorbereitet wurde es abwechselnd von verschiedenen Jugendgruppen aus dem gesamten Dekanat Hof. Von Anfang an mit dabei war auch Dekan Joachim Cibura. Für ihn waren die Jugendvespern vor allem eine feste Anlaufstelle und ein Treffpunkt für alle Jugendliche im Dekanat Hof. Gerne blickt er auf die letzten 20 Jahre zurück, in denen teilweise bis zu 100 Menschen an den Abendgebeten teilgenommen hätten.
„Jugendarbeit unterliegt Veränderungen, sie muss geprägt sein von der jeweiligen Generation und sie ist nur dann gut, wenn sie sich selbst immer wieder in Frage stellt“, begründet Nowak die Entscheidung, die Tradition der Jugendvespern in Oberkotzau vorerst zu beenden. Eine Aussage, die auch Pfarrer Hans-Jürgen Wiedow nur bestätigen kann. In den vergangenen Jahren hätten sich nur noch wenige Jugendliche bereit erklärt, die Jugendvespern vorzubereiten und zu gestalten. „Jugendliturgie bedeutet aber Liturgie von und für Jugendliche“, so Wiedow weiter.
Um dem gerecht zu werden, soll im nächsten Jahr gemeinsam mit allen Interessierten ein neues tragfähiges Konzept für Jugendliturgie im Dekanat Hof entwickelt werden. Ein erstes Treffen, zu dem alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingeladen sind, findet am Freitag, 31. Januar 2014, im Pfarrzentrum St. Antonius in Oberkotzau statt. „Was beschäftigt junge Menschen? Was bedeutet Jugendliturgie überhaupt? Und: Wo und in welchem Rahmen kann sie so stattfinden, dass sich Jugendliche darin wiederfinden? Mit diesen Fragen wollen wir uns auseinandersetzen“, so Wiedow. Weitere Informationen unter www.kath-jugend-hof.de.