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„Lohngleichheit darf nicht nur Wahlkampfthema sein”

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Datum:
Veröffentlicht: 15.9.09
Von:
Wolfgang Finke

Frauen der KjG fordern Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt - Gesetzentwurf der SPD reicht nicht aus

Arbeitsmarktpolitik, Tarifparteien und Unternehmen müssen gemeinsam umfassende Maßnahmen für die Chancengleichheit von Frauen im Erwerbsleben ergreifen. Das fordert die Katholische Junge Gemeinde (KjG) anlässlich des von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) vorgelegten Gesetzesentwurfs zur Schließung der Lohnlücke.

Düsseldorf. Arbeitsmarktpolitik, Tarifparteien und Unternehmen müssen gemeinsam umfassende Maßnahmen für die Chancengleichheit von Frauen im Erwerbsleben ergreifen. Das fordert die Katholische Junge Gemeinde (KjG) anlässlich des von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) vorgelegten Gesetzesentwurfs zur Schließung der Lohnlücke.

Im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten ist in Deutschland der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen deutlich größer. Frauen erhalten durchschnittlich noch immer 23 Prozent weniger als Männer. Der europäische Mittelwert liegt bei 17 Prozent.

„Leider scheint dieser eklatante Missstand den Regierungsparteien erst im Superwahljahr 2009 aufzufallen, obwohl die Zahlen seit Jahren bekannt sind”, erklärt dazu KJG-Bundesleiterin Alexandra Schmitz. „Notwendig ist jedoch, dass auch nach der Bundestagswahl aktiv gegen die Geschlechtersegregation des Arbeitsmarktes vorgegangen wird, etwa gegen die schlechtere Eingruppierung von als weiblich geltenden Tätigkeiten.“ Zudem müsse die Möglichkeit zur Teilzeit auch in mittleren und höheren Positionen grundsätzlich ermöglicht werden.

Das von Olaf Scholz am Mittwoch in Berlin präsentierte Vorhaben sei zwar grundsätzlich zu begrüßen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass zukünftig die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Kooperation mit dem jeweiligen Betriebsrat ein Unternehmen dazu anhalten kann, seine Lohnstruktur offen zu legen. Allerdings habe die genannte Behörde bislang kaum politisches Gewicht.

In ihrem Beschluss zur Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt fordert die Bundesfrauenkonferenz der KjG Entgeltgleichheit, familien­freundliche Arbeitsplätze und mehr Frauen in Führungs- und Leitungspositionen. Doch die KjG steht nicht nur politisch für Geschlechtergerechtigkeit ein, sondern auch mit ihrer Personalpolitik: Die paritätische Besetzung von Leitungsämtern sowie familienfreundliche Arbeitsplatzbedingungen für Männer und Frauen sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Organisationskultur.

Den Beschluss der Bundesfrauenkonferenz, weitere Beschlusse von der Bundeskonferenz sowie Information zur KjG finden Sie unter www.kjg.de