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Mit bewährtem Team für die Jugend

Datum:
Veröffentlicht: 9.7.14
Von:
Christoph Schreiber

BDKJ-Landesversammlung beendet / Landesvorstand im Amt bestätigt / Weichen für junge Menschen gestellt

München/Niederalteich. Die Landesversammlung des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Bayern ist Sonntagnachmittag zu Ende gegangen. Die rund 60 Delegierten fassten wichtige Beschlüsse für die katholischen Mitglieds- und Diözesanverbände in Vertretung von rund 320.000 jungen Menschen in ganz Bayern.

Nachdem bereits am Freitag Claudia Junker-Kübert, BDKJ-Landesvorsitzende, auf der Konferenz für Katholische Jugendarbeit in Bayern in ihrem Amt als Geschäftsführende Leiterin bestätigt wurde, wählten die Delegierten Simon Müller-Pein erneut zum BDKJ-Landesvorsitzenden. „In meiner zweiten Amtszeit werde ich unter anderem verstärkt dafür eintreten, dass der Jugend Zeit, Raum und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, in der sie sich frei, unverzweckt und selbstbestimmt ausprobieren können. Durch mein kirchenpolitisches Engagement möchte ich der Jugend eine gewichtige Stimme geben“ so Simon Müller-Pein zu seinen Absichten.

Beim Wort genommen, Herr Ministerpräsident!

Inhaltlich wurden verschiedene gesellschafts- und jugendpolitische Themen in intensiven Diskussionen bearbeitet. Erneut zeigte sich, wie breit und umfassend kompetent die Jugendverbände in Bayern aufgestellt sind. Der BDKJ Bayern setzt sich aus seinem christlichen Selbstverständnis heraus für die Zukunft der Jugend ganz im Sinne der Bewahrung der Schöpfung ein. Daher wurde einstimmig ein Beschluss gegen die Fracking-Technologie gefasst. Diese Technologie birgt hohe und noch nicht abschätzbare Risiken für künftige Generationen wie die Verunreinigung des Grund- und Oberflächenwassers durch das Bohrwasser und die darin enthaltenen Chemikalien oder die Migration von chemischen Stoffen aus den Lagerstätten. „In Bayern wird es Fracking nicht geben. Es bleibt dabei, was ich der Bevölkerung versprochen habe.“ – so Ministerpräsident Horst Seehofer auf der Homepage der CSU am 3. April 2014. „Wir nehmen unseren Ministerpräsidenten beim Wort und fordern darüber hinaus alle bayerischen PolitikerInnen im Deutschen Bundestag auf, sich für ein Frackingverbot einzusetzen“ stellt Claudia Junker-Kübert, BDKJ-Landesvorsitzende, fest.

Verantwortung für Asylsuchende und Flüchtlinge

Am Samstag Abend war Frau Emilia Müller, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, zu Gast auf der BDKJ-Landesversammlung. In einer offenen Runde stellte sie sich den Fragen der Delegierten zur Asylpolitik in Bayern. Eindrucksvoll schilderte sie die Situation in Bayern aus Sicht der Staatsregierung und damit verbundenen Zwängen und Problemen bei Finanzen und Ressourcen. Frau Staatsministern Müller betonte eindringlich, dass beim Thema Asyl- und Flüchtlingspolitik nicht nur die Staatsregierung, sondern vor allem auch die Kommunen und alle Bürgerinnen und Bürger in der Pflicht stehen.

Passend zu diesem Gespräch fasste die BDKJ-Landesversammlung ihren Beschluss „Willkommen in Bayern!? – Unsere Verantwortung für Asylsuchende und Flüchtlinge“. Nach dem Verständnis des BDKJ Bayern sind alle Menschen Geschöpfe und Abbild Gottes, woraus die Würde und die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens folgt. Keine Flucht erfolgt ohne Gründe und diese können unterschiedlichster Natur sein.

Der BDKJ Bayern unterstützt unter anderem die Forderungen des Bayerischen Jugendrings nach dem bedarfsgerechtem Ausbau der Asylsozialberatung oder der Einrichtung von Hilfsangeboten für traumatisierte Asylsuchende. Der Beschluss erhebt eine Vielzahl weiterer Forderungen zu den Themenkomplexen Willkommenskultur, Miteinander in den Dörfern oder dem Recht auf Teilhabe.

„Aus unserer christlichen Überzeugung heraus ist es für uns selbstverständlich Schutzbedürftige bei uns aufzunehmen, Flüchtlinge und Asylsuchende Willkommen zu heißen. Wir setzen uns für eine menschenwürdige Asylpolitik in Bayern ein“ so Claudia Junker-Kübert, BDKJ-Landesvorsitzende.

Freihandelsabkommen TTIP stoppen

Unter dieser Überschrift verabschiedete die BDKJ-Landesversammlung einstimmig den Beschluss sich für ein sofortiges Ende der intransparenten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen ein. Die katholischen Jugendverbände sind demokratisch strukturiert und setzen sich für eine möglichst hohe Beteiligungsmöglichkeit und Selbstwirksamkeit junger Menschen in Staat und Gesellschaft ein. Beim Vorgehen zu TTIP macht sich Politik unglaubwürdig. Daher fordert der BDKJ Bayern unter anderem:

• die Streichung des vorgesehenen neuen Klagerechts von Unternehmen gegen Staaten vor privaten Schiedsgerichten

• die Streichung aller Vereinbarungen nach denen bestehende ArbeitnehmerInnenrechte, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards sowie Finanzmarktregeln abgeschwächt oder gar aufgehoben werden

Der BDKJ Bayern wird sich mit diesem Beschluss an die bayerischen Abgeordneten des Landtags, des Deutschen Bundestags und des EU-Parlaments wenden. Darüber hinaus wird der Vorsitzende der Comece, die Europäische Bischofskonferenz, angesprochen werden.

„Der BDKJ Bayern ist im Fairen Handel tief verwurzelt und wir treten natürlich für den daraus resultierenden Ansatz des kritischen Konsums und den entsprechenden Standards ein. TTIP steht dem unterhöhlend entgegen“ resümiert Simon Müller-Pein, BDKJ-Landesvorsitzender. „Darüber hinaus wird durch das geplante Freihandelsabkommen das Vertrauen der jungen Generation in die EU und deren EntscheidungsträgerInnen beschädigt“ so Müller-Pein weiter.