Mittler zwischen Konfessionen und Konventionen

Erlangen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) trauern um Rolf Bernard, der in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 64 Jahren verstorben ist. Rolf Bernard arbeitete 35 Jahre lang als Bildungsreferent des Jugendamtes der Erzdiözese im Dekanat Erlangen, bevor er sich 2012 in den Vorruhestand verabschiedete. Mit unermüdlichem Engagement setzte er sich vor allem für den Austausch und freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland ein.

Rolf Bernard galt als Mittler zwischen Konfessionen und Konventionen. Als Bildungsreferent führte er Jugendreisen nach Schottland, Frankreich, Österreich, Italien sowie in die Erlangener Partnerstädte Jena und Wladimir durch. Besonders am Herzen lagen ihm die Beziehungen zu der russischen Stadt Wladimir, etwa 200 Kilometer östlich von Moskau. Dabei standen stets die jungen Menschen sowohl in Deutschland als auch in Russland im Mittelpunkt seiner Arbeit. Bereits Anfang der 1990er beteiligte er sich mit „seinen“ Jugendlichen an der Aktion „Hilfe für Wladimir“, er half beim Wiederaufbau der Rosenkranzgemeinde in Wladimir und bei der Gründung des Fördervereins „Nadjeschda“, knüpfte Kontakte zu Kulturgruppen, organisierte Pilgerreisen nach Sankt Petersburg und Wladimir, initiierte gemeinsame Projekte und organisierte verschiedene Benefizveranstaltungen. Zudem rief er den deutsch-russischen Jugendaustausch zwischen dem BDKJ Erlangen und der katholischen Rosenkranzgemeinde ins Leben, der mittlerweile auch von der Staatlichen Universität Wladimir unterstützt wird. Bereits seit 2000 fahren Jugendliche aus dem Erzbistum Bamberg im Rahmen des internationalen Austauschs regelmäßig nach Wladimir und umgekehrt. Bei all dem lag und liegt sein besonderes Verdienst vor allem in seiner einzigartigen Rolle in der Verständigung mit der russisch-orthodoxen Kirche.