Natur mit allen Sinnen erleben

„Umweltwoche“ Am Knock
Teuschnitz. Während Jonas in einem großen Eimer Zeitungsschnipsel mit Wasser verrührt, verteilen Jakob und Sina den Papierbrei auf einem Sieb und lassen ihn trocknen. Emma hat auf der Wiese vor dem Haus Blumen gepflückt, mit denen sie die Masse verziert. Dass die Herstellung von Papier so lange dauert, hat die Achtjährige nicht gewusst. Umso stolzer ist sie, als sie das fertige Ergebnis in den Händen hält. „Jetzt kann ich meiner Freundin einen Brief schreiben“, freut sie sich. Papierschöpfen ist nur einer von vielen Programmpunkten für die Kinder der 3. Klasse der Grundschule Teuschnitz in dieser Woche. Die 18 Mädchen und Jungen sind die ersten Schülerinnen und Schüler, die an der „Umweltwoche“ vom 22. bis 26. Juni im Jugendbildungshaus Am Knock teilnehmen.
„Kinder sind die richtigen Ansprechpartner, wenn es um Umweltschutz und die Bewahrung der Schöpfung geht“, ist Wolfgang Gremer, Bildungsreferent und ausgebildeter Umwelt-Auditor, überzeugt. Gemeinsam mit Hans Löffler, Leiter des Knocks, und Klemens Löffler, Konrektor der Grundschule Teuschnitz und in der Region zuständig für Umweltpädagogik in Grund- und Hauptschulen, hat er das Konzept der „Umweltwoche“ für Kinder der dritten bis sechsten Klasse entwickelt. Zur Auswahl stehen verschiedene Bausteine, aus denen die Lehrerinnen und Lehrer auswählen können: Waldexkursion, Kräutersafari, Geocaching, Outdoor-Kochen, der Bau von Insektenhotels oder Experimente mit Solarmodulen sind nur einige davon. Ziel sei es, Natur und Umwelt für Kinder unmittelbar, mit Spaß und Action, erlebbar zu machen, Zusammenhänge zu verdeutlichen und so für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.
Themen, die sich der Knock, der in Trägerschaft des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg liegt, bereits seit langem auf die Fahnen geschrieben habe, so Hans Löffler. Neu an der „Umweltwoche“ sei jedoch zum einen die Bündelung der Angebote und zum anderen die Zusammenarbeit mit zahlreichen Veranstaltern in der Region – etwa mit der Arnika-Akademie in Teuschnitz, dem Erlebnisbauernhof „Daumahof“ in Reichenbach, dem Bioenergiedorf Effelter oder der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken in Mitwitz. „Im Frankenwald passiert sehr viel in den Bereichen Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, macht Löffler auf zahlreiche ökologische Initiativen aufmerksam. Es sei deshalb naheliegend, die Umweltbildung - neben den Themen Bewegung und Ernährung sowie der Berufsvorbereitung und –orientierung - zu einem neuen Schwerpunkt des Jugendbildungshauses zu machen.
Auf einen weiteren Aspekt weist Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl hin: „Die Umweltwoche ist auch im Sinne unseres neuen Jugendplans ein hervorragendes Projekt.“ Dieser enthalte die Leitlinien und Grundlagen der Kinder- und Jugendarbeit im Erzbistum. Schwerpunkte seien einerseits die Vernetzung und Kooperation mit Menschen und Einrichtungen, die bereits in bestimmten Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit aktiv seien, und andererseits die Bewahrung der Schöpfung als eine zentrale inhaltliche Aufgabe. „Mit der Umweltwoche werden beide Punkte gut und sinnvoll umgesetzt“, so Pötzl. Weitere Informationen zur „Umweltwoche“ gibt Wolfgang Gremer unter info@knock.de oder 09268-913160.

