Ökumenisch unterwegs in Taizé

Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Erzbistum Bamberg nahmen am Internationalen Jugendtreffen der französischen Communauté teil
Bamberg/Taizé. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre in dieser Pfingstwoche in Taizé: 2500 Jugendliche und junge Erwachsene aus der ganzen Welt beten, singen und leben miteinander. Spiritualität und Gemeinschaft: das sind die Grundpfeiler der ökumenischen Jugendtreffen der Communauté de Taizé im französischen Burgund. Mit dabei waren vom 5. bis 11. Juni 32 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Erzbistum Bamberg. Drei Mal im Jahr organisiert „ökumenisch unterwegs“, ein Arbeitskreis des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), des Jugendamtes der Erzdiözese und der Evangelischen Jugend, Fahrten zu den Treffen in Taizé.
Aus dem ganzen Erzbistum kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pfingstfahrt. Die jüngsten waren 17, die ältesten 29 Jahre alt. Einige waren zum ersten Mal dabei, andere fahren immer wieder mit nach Taizé, so Gregor Froschmayr. Froschmayr ist Referent für Glaubensbildung des Jugendamtes der Erzdiözese. Zusammen mit der ehrenamtlichen BDKJ-Diözesanvorsitzenden Hannah Beßler und der evangelischen Religionspädagogin Sarah Zeidler hat er die Pfingstfahrt geleitet. Taizé strahle durch die besondere Atmosphäre eine große Faszination aus. „Die meditativen Gesänge und die spirituellen Impulse helfen, zur Ruhe zu kommen und zu sich zu finden“, nennt er einen wichtigen Aspekt. Auf der anderen Seite seien da viele junge Menschen aus der ganzen Welt, die sich treffen und Gemeinschaft erleben. „Innere Einkehr und Öffnung anderen Menschen gegenüber schließen sich in Taizé nicht aus“, fasst Froschmayr seine Erfahrungen zusammen.
Der Tag in Taizé ist klar strukturiert: drei Gebetszeiten täglich, dazwischen Bibeleinführungen, Gesprächsrunden mit Gleichaltrigen und Aufgaben für die Gemeinschaft – der Verkauf im Kiosk gehört dazu genauso wie das Abspülen des Kochgeschirrs oder das Putzen der Toiletten. Gelebte Gemeinschaft eben: Jeder und jede leistet seinen oder ihren Beitrag.
Eine Woche Taizé und dann? Froschmayr glaubt nicht, dass der Geist der Communauté an der eigenen Haustür verloren geht. „Die Brüder in Taizé legen viel Wert darauf, die Jugendlichen zu motivieren, sowohl spirituelle als auch lebenspraktische Impulse mit nach Hause zu nehmen und dort umzusetzen“, sagt er. Bei der Organisation einer Nacht der Lichter oder eines Taizé-Gebetes in der eigenen Gemeinde etwa. Vor allem aber im täglichen Leben. Bewusster und einfach leben, miteinander teilen, Engagement im ökologischen, sozialen oder politischen Bereich. „Die Jugendlichen zeigen große Bereitschaft, den Taizé-Geist mit ins eigene Leben, in die Gemeinden und in die Gesellschaft zu tragen“, so Froschmayr.
Bereits seit vielen Jahren organisiert der Arbeitskreis „ökumenisch unterwegs“ Fahrten für Jugendliche nach Taizé – in den Oster-, Pfingst- und Sommerferien. Ökumene sei in der Communauté eine Selbstverständlichkeit. Für den Arbeitskreis ein gelebtes Vorbild. Entscheidend sei letztlich nicht die Konfession. „Taizé ist ein Ort, an dem Christentum gelebt wird und die Orientierung an Jesus Christus im Mittelpunkt steht“, sagt Froschmayr. Die nächste Taizé-Fahrt von „ökumenisch unterwegs“ findet in den Sommerferien vom 30. Juli bis 6. August statt. Weitere Informationen, Kontakt- und Anmeldemöglichkeit unter www.ökumenisch-unterwegs.de.


