Offen für alle Menschen
Weihbischof Herwig Gössl zu Gast im Jugendtreff „Beatship“ in Erlangen
Erlangen. Deutschkurse, Beratungsgespräche, gemeinsame Freizeitgestaltung: Die Angebote sind vielfältig, die Nachfrage groß. Wo an anderen Stellen gerade in der Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen oft Unsicherheiten herrschen, kann der Jugendtreff „Beatship“ in Erlangen auf über 25-jährige Erfahrung zurückgreifen. Weitere Schwerpunkte der kirchlichen Einrichtung sind die offene Jugendarbeit, Erlebnispädagogik, Seelsorge sowie kulturelle Stadtteilarbeit. Am Mittwoch besuchte Weihbischof Herwig Gössl das „Beatship“, um vor Ort Einblicke in die Arbeit des Jugendtreffs zu erhalten.
„Die Begeisterung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist deutlich spürbar“, fasst Gössl seine Eindrücke nach dem zweistündigen Besuch des Jugendtreffs und der benachbarten Flüchtlingsunterkunft zusammen. Die Arbeit im „Beatship“ sei nicht einfach, umso beeindruckender deshalb das große Engagement der hauptberuflich und ehrenamtlich Aktiven. Neben den pädagogischen und seelsorgerischen Angeboten hob Weihbischof Gössl auch die gute Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde vor Ort und anderen Einrichtungen positiv hervor.
„Wir sind in erster Linie eine Seelsorgeeinrichtung“, so Martin Jaegers, Leiter des Jugendtreffs. Dieses Selbstverständnis spiegle sich in den Angeboten genauso wie im täglichen Miteinander. Unabhängig von Herkunft oder Weltanschauung wolle das „Beatship“ jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich zu verwirklichen, Zugang zur eigenen Spiritualität zu finden und sich zu orientieren. Die Arbeit mit Flüchtlingen als ein Schwerpunkt habe sich zum einen durch die unmittelbare Nachbarschaft zur Flüchtlingsunterkunft nebenan entwickelt. Zum anderen seien gerade die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien auf Unterstützung in verschiedenen Bereichen angewiesen. Inzwischen lebten 180 Asylsuchende in der Unterkunft neben dem „Beatship“. „Unsere Hauptaufgabe liegt darin, den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung sowie Angebote zur Integration zu ermöglichen“, sagt Jaegers. Daneben werden im Jugendtreff in Kooperation mit der Ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuung in Erlangen (EFIE) Deutschkurse und Kinderbetreuung angeboten. Aber auch bei Fragen zu Behördengängen, medizinischer Versorgung, der Kindergartenanmeldung und vielem mehr stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung – nicht selten jenseits der Arbeitszeiten. Zudem seien sie oft als „Vermittler zwischen den Kulturen“ tätig, um Berührungsängste abzubauen und Kontakte zu ermöglichen.
Das „Beatship“ wurde 1988 im sozialen Brennpunktviertel Anger in Erlangen eröffnet, um sich dort besonders für benachteiligte Kinder und Jugendliche engagieren zu können. Seit 2009 liegt der Jugendtreff in Trägerschaft des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg. „Unsere Angebote haben sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, weil bei uns stets die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe im Mittelpunkt stehen“, nennt Jaegers den wohl wichtigsten Grund für den langjährigen Erfolg des Jugendtreffs. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter www.beatship.de.