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„Ort der Freiheit und der Begegnung“

Einweihung Knock 2
Datum:
Veröffentlicht: 24.6.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Erzbischof Ludwig Schick weiht Erweiterungsbau des Jugendhauses am Knock ein

Teuschnitz. Ein alternatives Energiekonzept, eine größere Küche, ein freundlicher Speisesaal, eine moderne Werkstatt sowie neue Gruppenzimmer, Büros und Abstellräume: Nach fast drei Jahren Bauzeit wurde das Jugendhaus am Knock in Teuschnitz am vergangenen Sonntag eingeweiht. Erzbischof Ludwig Schick feierte den Festgottesdienst in der Teuschnitzer Stadtpfarrkirche und segnete die neuen Räume. Die zahlreichen Gäste hatten nicht nur die Möglichkeit, den Erweiterungsbau zu besichtigen, sondern auch, an einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm teilzunehmen.

Qualifizierte Jugendarbeit, wie sie der Knock biete, müsse gerade in konjunkturschwachen Regionen gefördert werden, betonte Schick. „Katholische Jugendarbeit soll zur Freundschaft mit Christus, zur Kultur der Mitmenschlichkeit und zum Einsatz für eine bessere Welt erziehen“, so der Erzbischof weiter. Sie müsse dazu beitragen, dass Jugendliche zu reifen Menschen würden. Dazu gehöre, dass sie ihre Fähigkeiten und Talente entdeckten und Achtung vor sich selbst entwickelten. Auf dieser Grundlage könnten Jugendliche die Würde und die Rechte anderer Menschen anerkennen und sich für deren Wohl einsetzen. Die Erzdiözese werde aus diesen Gründen auch künftig in die Jugendarbeit investieren. Aus seiner „Familienstiftung Kinderreich“ spendete der Erzbischof 3000 Euro für Kinder und Jugendliche aus Mehrkinderfamilien, damit diese an Angeboten des Jugendhauses teilnehmen können.

Dass der Knock für Kinder und Jugendliche mehr ist als nur ein Übernachtungsort, machte auch Holger Scholz vom BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) Kronach stellvertretend für viele andere „Knocker“ deutlich. „Jeder wird hier ohne Vorurteile angenommen und kann so sein, wie er wirklich ist“, sagte Scholz. Er selbst habe durch die Angebote im Jugendhaus nicht nur seinen Glauben neu kennengelernt, sondern auch seinen Platz in der Kirche gefunden. Vor allem Gemeinschaft werde am Knock sehr groß geschrieben. „Egal ob bei den Tischgebeten, beim Spielen oder bei Diskussionen mit anderen – man erlebt immer ein Wir-Gefühl und das ist ein sehr schönes Gefühl“, beschrieb Scholz. Am Knock gebe es für alle ein offenes Ohr und eine offene Tür, fasste er zusammen.

„Einsatz für Jugendliche heißt, für sie da zu sein, sie zu begleiten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen“, machte Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl deutlich. Mit seinen vielfältigen Angeboten berücksichtige der Knock diese Punkte und sei damit ein sehr wichtiger Ort der katholischen Jugendarbeit in der Erzdiözese. Das Jugendhaus sei immer in Bewegung, um sich neuen Anforderungen anzupassen. Als „Ort der Freiheit und der Begegnung“ bezeichnete Leiter Hans Löffler den Knock. Er habe vor einigen Jahren einen Traum gehabt und dieser sei nun mit dem Ausbau und der Modernisierung Wirklichkeit geworden. Allen am Umbau Beteiligten dankte Löffler für die große Unterstützung.

Bei der Einweihungsfeier segnete Schick nicht nur die neuen Räume des Knocks, sondern auch ein Kreuz des Bildhauers Heinrich Schreiber. Als Leihgabe der Kirchenstiftung Breitenloh-Gehülz im Landkreis Kronach wurde dieses neu an der Außenfassade des Jugendhauses angebracht. „Das Kreuz passt gut hierher. Ich freue mich sehr, dass es nun seinen Platz in Teuschnitz gefunden hat“, sagte Schreiber.

Nach Gottesdienst und Einweihungsfeier konnten sich die Gäste beim „Tag der offenen Tür“ am Nachmittag selbst vom Ergebnis des Umbaus überzeugen. Informationsstände gaben zudem Auskunft über die inhaltlichen Schwerpunkte des Jugendhauses, zu Erdwärme, zur Lehrlingsausbildung und zum Förderverein. Regionale und fair gehandelte Produkte wurden an Ständen des Knocks und des Karibu-Weltladens Kronach angeboten. Die Kinder konnten sich auf der Hüpfburg, beim Spielmobil oder an der Kletterwand austoben. Außerdem warteten auf die Besucher ein umfangreiches Bühnenprogramm und viele Aktionen, bei denen sie selbst mitmachen konnten.

Der Knock, der in Trägerschaft des Erzbischöflichen Jugendamtes Bamberg liegt, kann bereits auf eine langjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Schwerpunkte der Arbeit sind neben den „Robusten Kids“ Wochen zur Berufsorientierung, die vor allem Hauptschülern den Start ins Arbeitsleben erleichtern sollen. Nach der Modernisierung und Umstellung der Heizung von Gas auf Erdwärme entspricht das ganze Haus neuesten energetischen und ökologischen Standards. Die erweiterten Räume bieten nun drei Schulklassen gleichzeitig Platz. Die Kosten für die Modernisierung und Erweiterung des Jugendhauses beliefen sich insgesamt auf rund 3,6 Millionen Euro. An der Finanzierung beteiligten sich die Erzdiözese Bamberg mit fast zwei Millionen sowie die Oberfrankenstiftung mit einer Million Euro. Zudem wurde das Projekt von der Bayerischen Landesstiftung, dem Bayerischen Jugendring und dem Landkreis Kronach mit gefördert.

Einweihung Knock 1
Einweihung Knock 3
Einweihung Knock 4
Einweihung Knock 5