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Point of no return

EMAS-Zertifizierung 2011
Datum:
Veröffentlicht: 2.8.11
Von:
Volker Poerschke/Christoph Galau

Erzbischöfliches Jugendamt mit dem europäischen Umweltsiegel EMAS zertifiziert

„Die Zertifizierung unserer Einrichtung markiert einen vorläufigen Höhepunkt in unserem Bemühen, seit den 70er Jahren mit Umweltbildungsarbeit und dem Einsatz für nachhaltig ökologisches und faires Handeln, das Bewusstsein für unseren christlichen Auftrag zur Bewahrung der uns anvertrauten Welt zu stärken und tief in der Jugendbildungsarbeit zu verwurzeln“, erklärt Klaus Achatzy, stellvertretender Jugendamtsleiter. Mit der EMAS-Zertifizierung sei das Jugendamt an einem "Point of no return" hinsichtlich ökologisch bewussten Handelns angelangt.
EMAS-Zertifizierung 2011

Bamberg. Das Jugendamt der Erzdiözese Bamberg ist mit dem europäischen Umweltsiegel EMAS (Eco Management and Audit Scheme) zertifiziert worden. Erzbischof Ludwig Schick würdigte am Mittwoch (27.07.11) die Bemühungen des Jugendamtes: „Jeder Tropfen auf den heißen Stein ist wichtig, damit der Stein abgekühlt wird“, sagte der Bamberger Oberhirte bei einer Feierstunde im Rahmen der EMAS-Zertifizierung. Schick brachte im Anschluss daran das EMAS-Schild persönlich an der Außermauer des Jugendamtes an.

Schick betonte ausdrücklich, dass die Bewahrung der Schöpfung und damit der Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt, zum Beispiel durch die Klimaerwärmung, biblischer Auftrag sei. „Macht euch die Erde untertan“ bedeute: „Ihr dürft sie nutzen, müsst sie aber auch für alle zukünftigen Generationen bewahren“. „Es gibt nichts Globaleres als das Klima. „Jede Initiative zur Erhaltung der Schöpfung ist für die gesamte Menschheit Gold wert und stellt auch einen Beitrag zur Überwindung des Hungers dar.“ Der Bamberger Erzbischof erinnerte an die Hungersnot in Ostafrika, aber auch in Westafrika, Indien, Pakistan und vielen anderen Teilen der Welt, der vor allem durch den Klimawandel verstärkt werde. Er wünsche sich daher, dass viele Tropfen der Umwelterhaltung auf den heißen Stein des Klimawandels fallen. Auch für die Bewahrung der Schöpfung sei es wichtig, von Gott zu reden. „Warum soll der Mensch für die nachfolgenden Generationen Gutes tun, wenn es keinen Gott gibt, der alles geschaffen und bestimmt hat, dass alle Generationen bis zum Ende der Welt von den Gaben der Schöpfung leben sollen?“

Die bayerische Staatssekretärin für Umwelt und Gesundheit, Melanie Huml (CSU), würdigte in ihrem schriftlich vorgetragenen Grußwort die erneute Vorbildfunktion einer kirchlichen Einrichtung im Bereich der Umwelt. Sie betonte, dass die Einführung eines Umweltmanagementsystems nicht nur die Umwelt schone, sondern sich auch finanziell rechne. Der Umweltbeauftragte des Erzbistums Bamberg, Klaus Schwaab, erinnerte zudem an die CO2 –Einsparungen, die durch effizientere Heizsysteme erreicht würden.

Mit der nun durchgeführten EMAS-Zertifizierung werde das Jugendamt der Erzdiözese „zwar nicht die Welt retten und ändern“, sagte der stellvertretende Jugendamtsleiter Klaus Achatzy. Durch den Zertifizierungsprozess sei bei den Mitarbeitern aber schon die Frage aufgekommen: „Welches Leben wollen und können wir mit Blick auf künftige Generation führen?“ Obwohl es laut Achatzy immer noch eine Dissonanz zwischen Wissen und Handeln gebe, sei der „Point of no return“ erreicht, was konsequentes ökologisches Handeln im Erzbischöflichen Jugendamt angehe.

EMAS-Zertifizierung 2011
EMAS-Zertifizierung 2011