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Politik aus Sicht junger Menschen

Datum:
Veröffentlicht: 30.1.15
Von:
Christoph Schreiber

Vierter Parlamentarischer Jahresauftakt des BDKJ Bayern im Bayerischen Landtag

München, 28.1.2015. Rund 80 TeilnehmerInnen aus Politik und den katholische Jugendverbänden sind der Einladung des BDKJ Bayern zum Parlamentarischen Jahresauftakt ins Maximilianeum gefolgt. Dabei diskutieren VertreterInnen der anwesenden Fraktionen und der Jugendverbände in kleinen Tischgruppen die drei Schwerpunkte „Asyl- und Flüchtlingspolitik“, „Digitale Lebenswelten und deren Bedeutung für junge Menschen“ sowie „Freihandelsabkommen und Fracking“. Die ParlamentarierInnen sind aufgerufen Themen durch die U28-Brille, sprich aus dem Blickwinkel von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zu betrachten.

Der im Juli auf der BDKJ-Landesversammlung gefasst Beschluss „Willkommen in Bayern!? – Unsere Verantwortung für Asylsuchende und Flüchtlinge“ bildet die Grundlage für eine der Diskussionsrunden. Der BDKJ Bayern fordert unter anderem den bedarfsgerechten Ausbau der Asylsozialberatung und die Einrichtung von Hilfsangeboten für traumatisierte Asylsuchende. Im besonderen Fokus stehen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und deren besonderen Bedürfnisse. In den Diskussionen wurde unter anderem eine besondere Herausforderung in der Gestaltung einer Willkommenskultur gesehen – weg von „Hoffentlich gehen sie wieder“ hin zu „Schön, dass ihr da seid“. Die katholischen Jugendverbände bekräftigen ihr Angebot, Flüchtlinge und Asylsuchende zu begleiten und zu unterstützen.

Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ist durch eine Mischung aus sogenannter „digitaler“ und „analoger“ Welt geprägt. Eine Aufgabe der Politik und der Jugendverbände ist es, jungen Menschen in der Phase des Heranwachsens Freiräume zu ermöglichen, in denen sie sich selbst zeigen, erleben und ausprobieren können. Die Gewinnung von Freiräumen erfolgt heute auch und vor allem in den sozialen Netzwerken. Das Internet ist für junge Menschen ein Lebensraum, den sie sich angeeignet haben. Sie nutzen diesen virtuellen Raum selbstverständlich und gestalten ihn mit. In den Tischgesprächen waren sich alle einig, dass mit den neuen Medien und deren Möglichkeiten enorme Chancen verbunden sind. Grundlage hierfür sind verantwortliche BürgerInnen und von ihnen gemeinsam verhandelte Spielregeln.

Die katholischen Jugendverbände sind demokratisch strukturiert und setzen sich für breite Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen in Staat und Gesellschaft ein. Aus Sicht des BDKJ Bayern macht sich die Politik mit den Verhandlungen zu TTIP und anderen Freihandelsabkommen unglaubwürdig. Daher fordert er unter anderem ein sofortiges Ende der intransparenten Gespräche hinter verschlossenen Türen und die Streichung des angestrebten Klagerechts von Unternehmen gegen Staaten vor privaten Schiedsgerichten.

„In Bayern wird es Fracking nicht geben. Es bleibt dabei, was ich der Bevölkerung versprochen habe.“ – so Ministerpräsident Horst Seehofer auf der Homepage der CSU am 3. April 2014. Der BDKJ Bayern nimmt den Ministerpräsidenten beim Wort und fordert die anwesenden PolitikerInnen auf sich ebenfalls für ein dauerhaftes Frackingverbot einzusetzen. Die angewendete Technologie birgt hohe und noch nicht abschätzbare ökologische Risiken für künftige Generationen. Erneut zeigt sich, wie breit die katholischen Jugendverbände in Bayern aufgestellt sind. Der BDKJ Bayern setzt sich aus seinem christlichen Selbstverständnis heraus und ganz im Sinne der Bewahrung der Schöpfung für die Zukunft junger Menschen ein.

"Ich freue mich, dass die Landtagsabgeordneten unserer Einladung zum Parlamentarischen Jahresauftakt so zahlreich gefolgt sind. Unser Ziel, in aktuellen politischen Fragestellungen die Perspektive der jungen Generation einzubringen, haben wir äußerst erfolgreich erreicht! " resümiert Claudia Junker-Kübert, BDKJ-Landesvorsitzende.