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Politische Bildung rauf – Wahlalter runter

Wahlen
Datum:
Veröffentlicht: 18.4.17
Von:
Christoph Schreiber

BDKJ Bayern fordert seit fast 20 Jahren, jungen Menschen unter 18 Jahre ihr politisches Grundrecht auf aktives Wählen zu gewähren

München, 05. April 2017. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Bayern setzt sich seit vielen Jahren für die aktive Beteiligung junger Menschen ein. Als wesentliches Mittel für eine generationengerechte Gestaltung von gesellschaftlichen und politischen Prozessen sieht er die Mitbestimmung bei Wahlen und dementsprechend eine Absenkung des Wahlalters.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Bayern setzt sich seit vielen Jahren für die aktive Beteiligung junger Menschen ein. Als wesentliches Mittel für eine generationengerechte Gestaltung von gesellschaftlichen und politischen Prozessen sieht er die Mitbestimmung bei Wahlen und dementsprechend eine Absenkung des Wahlalters.

„Wir fordern, das aktive Wahlrecht ab 14 Jahren auf allen Ebenen – insbesondere auf Landes- und Kommunalebene - einzuführen, bei gleichzeitiger Verstärkung der politischen Bildung in Schulen“, so Daniel Köberle, BDKJ-Landesvorsitzender. Junge Menschen müssen verstärkt in der Schule lernen, wie Sachverhalte einzuschätzen und kritisch zu betrachten sind. Sie benötigen die Kompetenz, sich aufgrund verschiedener Medien eine eigene Meinung zu bilden und diese in Diskussionen einzubringen. Im aktuell diskutierten Bildungspaket der CSU-Landtagsfraktion muss dies aus Sicht des BDKJ Bayern unbedingt berücksichtig werden. Natürlich findet politische Bildung auch außerschulisch, zum Beispiel in der katholischen Jugend(verbands)arbeit statt, sie muss aber auch vermehrt in den Schulen ihren Platz haben.

„Es darf nicht sein, dass nur für und über junge Menschen entschieden wird. Stattdessen muss mit ihnen entschieden werden. Damit würde im Gesetzgebungsverfahren bei Fragen nach Sinn und Nachhaltigkeit automatisch die kommende Generation berücksichtig werden“, fasst Daniel Köberle zusammen.

Der BDKJ Bayern beobachtet ein mangelndes gesellschaftliches und politisches Bewusstsein für die jetzigen und künftigen Belange von Kindern und Jugendlichen. Es liegt ein strukturelles Grundproblem unserer Demokratie vor – die Bevorzugung der Gegenwart bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Zukunft. Dies ist angesichts einer alternden Gesellschaft besonders schwerwiegend: Bereits im Jahr 2035 wird nach heutigem Rechtsstand die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland im Rentenalter sein und rund 60 % der Wahlberechtigten ausmachen (laut ifo-Institut). Diese demografische Veränderung hat tiefgreifende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und das politische Agenda-Setting. Eine alternde Gesellschaft läuft Gefahr, die Bedürfnisse der jungen Generationen zugunsten der eigenen zu vernachlässigen und trifft deswegen langfristige Entscheidungen, für die nicht sie, sondern kommende Generationen die Verantwortung übernehmen müssen. Nach heutigem Stand finden junge Menschen als Entscheidungstragende bei Wahlen keine direkte Berücksichtigung. 

„Die Jugend wünscht sich mehr Entscheidungsrechte. Sie weiterhin von dieser direktesten Form politischer Partizipation auszuschließen, dürfen wir uns als Gesellschaft nicht erlauben“, schließt Daniel Köberle.