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Rio de Janeiro, wir kommen!

Vorbereitungsseminar WJT 2013
Datum:
Veröffentlicht: 6.5.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Jugendliche aus den (Erz-)Diözesen Bamberg und Eichstätt bereiten sich auf den Weltjugendtag in Brasilien vor

Ebermannstadt. „Bem-vindo ao Brasil“ – Konzentriert schauen die Jugendlichen auf das Blatt, das vor ihnen liegt, und sprechen den brasilianischen Willkommensgruß im Chor nach. Maciela Bezerra da Silva kann sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen: „Das war jetzt ein bisschen zuviel.“ Zuvor hatte die Brasilianerin, die seit eineinhalb Jahren in Deutschland lebt, erklärt, dass Portugiesisch melodischer sei als das Deutsche. Der Sprachkurs ist Teil des Vorbereitungsseminars für die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Erzbischöflichen Jugendamt Bamberg organisierte Fahrt zum Weltjugendtag, das am vergangenen Wochenende auf Burg Feuerstein stattfand. 30 junge Menschen aus den (Erz-)Diözesen Bamberg und Eichstätt fliegen vom 16. bis 31. Juli nach Brasilien, um dort gemeinsam mit Jugendlichen aus der ganzen Welt zu beten, ins Gespräch zu kommen, andere Kulturen kennenzulernen und den Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus zu feiern.

„Der Weltjugendtag in Rio steht unter dem Motto ´Geht und macht zu Jüngern alle Völker`. Er greift damit den Missionsauftrag Jesu aus dem Matthäusevangelium auf“, so Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. Fragen, die während des Weltjugendtages eine zentrale Rolle spielen, seien deshalb: Was bedeutet es, ein Jünger Jesu zu sein? Haben wir unser Ziel klar vor Augen, wenn wir uns auf den Weg machen? Wie kann ich die Botschaft Jesus Christi verkündigen und will ich das überhaupt? Diese werden nicht nur beim großen Eröffnungsgottesdienst am 23. Juli, sondern auch bei den Katechesen mit deutschen Bischöfen und im Austausch mit jungen Christinnen und Christen aus der ganzen Welt im Mittelpunkt stehen. Höhepunkt des Weltjugendtages ist der Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus am 28. Juli.

Dem eigentlichen Weltjugendtag in Rio der Janeiro gehen so genannte Tage der Begegnung voraus. Die Gruppe aus Bamberg und Eichstätt wird diese im Bistum Coroatá im Norden Brasiliens verbringen. Auf die Jugendlichen warten nicht nur spannende Einblicke in den Alltag und das Gemeindeleben der Menschen vor Ort, sondern auch der Besuch von Projekten und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Nachdem er alle Programmpunkte vorgestellt hat, verrät Pötzl noch eine Besonderheit: „Wir werden in Hängematten schlafen.“ Die Jugendlichen lachen, bleiben aber gelassen. „Ich bin ganz offen, lasse es auf mich zukommen und freue mich auf die Erlebnisse, die wir in Brasilien machen werden“, fasst Pauline Gwosdz die Einstellung der meisten Teilnehmer zusammen.

Dass genau das die richtige Haltung sei, wenn man in ihr Heimatland reise, bestätigt Ana Cláudia Abi-Ramia-Koza. Die Brasilianerin arbeitet in Deutschland für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. Beim Vorbereitungsseminar gibt sie den Jugendlichen praktische Informationen und Tipps zu Land und Leuten. „Brasilien ist mehr als Samba, Karneval und Copacabana“, so Abi-Ramia-Koza. Es sei wichtig, offen für Unerwartetes zu sein und sich auf das Land und seine Bewohner einzulassen. „Wundert euch nicht, wenn euch wildfremde Menschen umarmen und küssen. Wir haben ein anderes Verhältnis zu Nähe und Distanz als die Deutschen“, nennt sie ein Beispiel.

Die Gründe, warum die Jugendlichen mit nach Brasilien fahren, sind vielfältig. Sebastian Burkard aus Bamberg war schon 2011 beim Weltjugendtag in Madrid dabei. „Besonders beeindruckt hat es mich, mit Jugendlichen aus der ganzen Welt zusammenzukommen und zu erleben, dass uns bei allen Unterschieden, etwas Gemeinsames verbindet“, fasst der 19-Jährige seine Eindrücke zusammen. Auch Lukas Hofmann aus Pottenstein feierte den Weltjugendtag vor zwei Jahren in Spanien. Dieses Jahr freut er sich vor allem auf den Abschlussgottesdienst mit dem neuen Papst. Franziska Gampenrieder aus Ingolstadt dagegen war noch nie bei einem Weltjugendtag, hat aber von Freunden schon sehr viel Positives gehört. „Ich freue mich total darauf, die brasilianische Kultur, das Land und die Menschen kennenzulernen“, nennt die 22-Jährige einen weiteren Grund, warum sie mit nach Rio de Janeiro fliegt.

Der Weltjugendtag hat seinen Ursprung in einer Initiative von Papst Johannes Paul II. Dieser lud 1984 zum „Internationalen Jubiläum der Jugend“ nach Rom ein. Ein Jahr später erklärte er, dass nun regelmäßig Weltjugendtage stattfinden sollten. Seither gibt es alle zwei bis drei Jahre einen internationalen Weltjugendtag, zu dem sich junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren aus der ganzen Welt treffen.