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Sagt eure Meinung!

Jugendforum
Datum:
Veröffentlicht: 9.1.12
Von:
Volker Poerschke

Einladung zum Jugendforum im Februar

Was erwartet ihr von Kirche? Was stört euch, was wünscht ihr euch? Wie könntet ihr euch in Kirche wohl fühlen? Wie soll die kirchliche Jugend(verbands-)arbeit im Erzbistum Bamberg zukünftig aussehen? - All diese Fragen stellt euch das Jugendforum unter dem Motto "Die Zukunft auf dem Plan" Ende Februar in Vierzehnheiligen. Seid dabei - gestaltet mit!

Bamberg. Wie denken Jugendliche über Kirche? Was erwarten sie, damit sie einen Platz in der Kirche finden? Wie wollen und können sie mitbestimmen, wohin sich Kirche und kirchliche Jugend(verbands)arbeit entwickeln? Wie und wo soll sich kirchliche Jugendarbeit auch gesellschaftlich einmischen? – Es sind viele Fragen, die das erste Jugendforum im Erzbistum Bamberg angehen will. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Bamberg und das Jugendamt der Erzdiözese (EJA) laden Jugendliche ein, offen ihre Meinung zu sagen und Ideen zu entwickeln.

Es wird eines der entscheidenden Projekte in diesem Jahr sein. Das Jugendforum, das vom 24. bis 26. Februar in Vierzehnheiligen stattfindet, bereitet die Entwicklung des neuen Jugendplans vor, der bis Ende 2013 fertiggestellt sein soll. Er wird die Leitlinien und den Rahmen einer zukunftsfähigen Kinder- und Jugendarbeit im Erzbistum Bamberg vorgeben. Schon bei der Entwicklung vergangener Jugendpläne setzten BDKJ und EJA auf eine möglichst breite Beteiligung Jugendlicher und Engagierter. Mandatsträger, Delegierte der Jugendverbände, Mitarbeiter in den Dekanaten – der Entwicklungsprozess war mehr eine interne Diskussion. Mit dem Jugendforum beschreiten EJA und BDKJ einen anderen Weg. Auch Kirchenferne ansprechen „Wir haben uns an die Jugendsynoden aus den 70er Jahren erinnert“, sagt BDKJ-Diözesanvorsitzende Tina Muck. Jeder und jede sei aufgerufen, persönlich mitzudiskutieren und mitzubauen. „Unser Ziel ist es, auch Jugendliche anzusprechen, die zwar grundsätzlich kirchlich oder religiös interessiert sind, aber dennoch – aus welchen Gründen auch immer – bislang nicht kirchlich engagiert.“, so Muck. „Der Anstoß dazu kam von den Jugendlichen selbst“, sagt Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. „Viele von ihnen sind auf der Suche nach einem Platz für ihre Fragen, wollen sich über ihr Zukunftsbild austauschen.“

„Spinnen“ ohne Grenzen

Denkblockaden oder -verbote soll es keine geben. „Ein besonderer Punkt für mich ist ,Jugend und beziehungsweise in Kirche – Welche Impulse erwarten Jugendliche für ihre Spiritualität und wo können sie sich einbringen und mitbestimmen?“, sagt Pötzl. „Wir sind jedoch der Überzeugung, dass Kirche immer noch Teil der Gesellschaft ist und in sie wirken soll“, erklärt Tina Muck. „Deshalb wollen wir uns nicht auf Kirchliches beschränken. Es geht uns um Verantwortung, um politische Mitbestimmung und wie Jugendverbandsarbeit auch künftig glaubwürdig bleiben kann.“ Zehn Themen werden vorgegeben, etwa „Jugend und Spiritualität“, „Schöpfungsverantwortung, Globalisierung und weltweite Gerechtigkeit“, „Jugendarbeit und Schule“, „Jugendkulturen, Jugendmilieus und Jugendkommunikation“ oder „Soziale Gerechtigkeit – Integration – Inklusion“ und „Strukturschwacher ländlicher Raum“. Um diese Themen ganz offen, kreativ und ohne Scheuklappen anzugehen, wird die Methode der Zukunftswerkstatt benutzt. „In einer ersten Phase kann offen Kritik geübt und ein worst-case-Szenario entworfen werden“, erklärt Muck. „Wir wollen wissen, was Jugendliche kritisieren, was ihre Ängste und Sorgen sind.“ In einem weiteren Schritt könne dann frei und kreativ gesponnen werden. „Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen können ihre eigene Utopie entwerfen – ohne gleich zu fragen ,Ist das überhaupt umsetzbar?’“, erläutert die BDKJ-Diözesanvorsitzende. Diese Frage stelle sich erst abschließend in der „Realisierungsphase“. Aus Erfahrung mit anderen Projekten ist Detlef Pötzl zuversichtlich: „Ich bin mir sicher, dass wir mit der Methode zu guten Ergebnissen kommen werden“. „Dann liegt es an uns, an den Themen dran zu bleiben und sie im Arbeitsalltag nicht aus den Augen zu verlieren“, bekräftigt Tina Muck.

Plätze sind begrenzt

„Wir haben schon zahlreiche Anfragen aus Pfarreien, von Jugendlichen, Pastoral- und Gemeindereferenten, sogar von Pfarrern, die an einem Dialog interessiert sind und beim Jugendforum dabei sein wollen“, berichtet Pötzl. Die Teilnehmerplätze sind auf 160 begrenzt, wer Interesse habe, solle sich also schnell anmelden. Doch auch wer keinen Platz mehr bekommt, könne sich beteiligen. „Das Jugendforum ist nur ein Schritt auf dem Weg zum neuen Jugendplan“, sagt Muck. „Dieser Prozess wird noch bis Ende 2013 fortgesetzt. Bis dahin wird es voraussichtlich noch weitere Möglichkeiten geben, sich mit seinen Ideen einzubringen.“ „Ich wünsche mir, dass wir wirklich einen möglichst breiten Querschnitt von Jugendlichen zu erreichen“, hofft Pötzl und Tina Muck meint: „Ich glaube, dass das Jugendforum ein ganz buntes Ereignis wird, und dass sich auch jenseits der konkreten Themen durch den Austausch von Jugendlichen, Pfarrern und hauptamtlichen Laien neue Horizonte öffnen“.