Schüler fairändern die Welt
Projektwoche „Werde Weltfairänderer!“ an der Edith-Stein-Realschule Schillingsfürst
Schillingsfürst. Es ist kein alltäglicher Anblick, der sich seit Montag im Schulpark der Edith-Stein-Realschule in Schillingsfürst bietet: Ein großes Zelt steht da, auf der Fahne am Eingang ist in bunten Buchstaben „Werde Weltfairänderer!“ zu lesen. In der gleichnamigen Projektwoche setzen sich die Schülerinnen und Schüler fünf Tage lang mit Themen rund um Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit auseinander. Nicht theoretisch aus dem Schulbuch, sondern ganz praktisch und lebensnah erfahren die Kinder und Jugendlichen, was es heißt, fair zu handeln. Gemeinsam mit Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl, Landrat Jürgen Ludwig, Bürgermeister Michael Trzybinski und Herbert Argmann, Vertreter des Ministerialbeauftragten, eröffnete Erzbischof Ludwig Schick am Montag die Weltfairänderer-Woche.
„Du bist, was du isst“, „Die Reise meiner Kleidung“ oder „Ständig unter Strom!“ heißen die je eineinhalb Stunden dauernden Workshops, die die Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen an den Vormittagen besuchen. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Bezug zur eigenen Lebenswelt. „Es geht darum, den Kindern und Jugendlichen bewusst zu machen, was sie selbst für eine gerechtere Welt tun können“, erklärte Joachim Waidmann, Leiter des Referats Schülerseelsorge des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg und Verantwortlicher des Projekts. Das könne im Kleinen anfangen: Beim Einkauf auf Plastiktüten verzichten etwa, das Licht ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird, oder beim Einkauf öfter mal zu Bio-Produkten greifen. „Fair zur Umwelt, fair zu Produzenten weltweit und fair zueinander“, das seien die drei Punkte, die in den Workshops immer wieder aufgegriffen würden. Vermittelt werden die Inhalte spielerisch, erfahrungs- und erlebnisorientiert. Ergänzt werden die Workshops am Vormittag durch offene Angebote am Nachmittag und ein Fair-Café, in dem die Schülerinnen und Schüler während der Woche fair gehandelte Produkte probieren können.
„Bildungsarbeit ist ein ganz wichtiger Baustein für die Bewahrung der Schöpfung“, würdigte Erzbischof Ludwig Schick das Projekt bei der Auftaktveranstaltung am Montag. Das Erzbistum Bamberg engagiere sich in vielen Bereichen für globale Fairness und Nachhaltigkeit. Gerechtigkeit sei eines der zentralen Worte des christlichen Glaubens. Ganz im Sinne des Mottos der Projektwoche „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel“ (Albert Schweitzer) könne jeder Mensch etwas tun, um die Welt gerechter zu machen. „Ich freue mich, dass die Edith-Stein-Realschule mit dem Weltfairänderer-Projekt einen Beitrag dazu leistet“, so Erzbischof Schick. Auch Landrat Jürgen Ludwig betonte, dass es in der Verantwortung jedes Einzelnen liege, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen. Die Bedeutung von „Werde Weltfairänderer!“ brachte er in einer einfachen Formel zum Ausdruck „Ohne Information gibt es kein Bewusstsein und ohne Bewusstsein keine Verantwortung für sich selbst und andere.“ Herbert Argmann, Schulleiter der Realschule Ansbach und Vertreter des Ministerialbeauftragten, bestätigte die Bedeutung der Weltfairänderer-Woche: „Dieses Projekt ist wichtig, weil es die Schülerinnen und Schüler dazu bringt, über ihr Handeln nachzudenken.“ Um die Umwelt zu schützen und natürliche Kreisläufe zu stärken, sei es notwendig ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge zu schaffen.
„Werde Weltfairänderer!“ ist ein Projekt des Jugendamtes der Erzdiözese in Kooperation mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg. Für jeweils eine Woche kommt das Weltfairänderer-Team mit hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an weiterführende Schulen im ganzen Erzbistum Bamberg. Die Schüler und Lehrer können aus über 20 Workshop-Angeboten ein individuelles Programm zusammenstellen. Weitere Informationen zu dem von der UNESCO bereits mehrfach ausgezeichneten Projekt sowie Kontaktmöglichkeiten unter www.schülerseelsorge.de.