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Solidarität mit den Streikenden

Datum:
Veröffentlicht: 1.12.09
Von:
Volker Poerschke

BDKJ-Bamberg fordert endlich ein schlüssiges Bildungskonzept

Der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Bamberg hat seine Solidarität mit den Grundanliegen des bundesweiten Bildungsstreiks erklärt. „Wir brauchen endlich ein schlüssiges Bildungskonzept und kein Bildungsflickwerk, wie wir es bereits seit Jahren bemängeln“, sagt BDKJ Diözesanvorsitzende Tina Muck.

Bamberg. Der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Bamberg hat seine Solidarität mit den Grundanliegen des bundesweiten Bildungsstreiks erklärt. „Wir brauchen endlich ein schlüssiges Bildungskonzept und kein Bildungsflickwerk, wie wir es bereits seit Jahren bemängeln“, sagt BDKJ Diözesanvorsitzende Tina Muck.

Alle Menschen hätten ein Recht auf Bildung. Es sei die unverzichtbare Grundlage für Lebensperspektiven, Berufschancen und selbstbestimmte Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft. Deshalb spreche sich der BDKJ klar gegen Studiengebühren und Bildungsgebühren jeglicher Art aus. „Sie versperren den gleichberechtigten Zugang zu Bildung“, sagt Muck. Auch die frühe Selektion im deutschen Schulsystem habe mit Bildungsgerechtigkeit nichts zu tun. Sie setze Kinder nur unter Leistungsdruck und hindere sie daran, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten. „Deshalb fordern wir die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems zugunsten einer längeren gemeinsamen Lernzeit bis zur zehnten Klasse“, so die Diözesanvorsitzende.

Darüber hinaus wendet sich der BDKJ gegen die zunehmende Verschulung des Bildungssystems und eine Politik der überhasteten Reformen. „Das sogenannte G8 ist für uns ein Beispiel für blinden Reformeifer“, so Muck. Die Verkürzung der Schulzeit an Gymnasien auf acht Jahre bei gleichbleibenden Lehrinhalten habe lediglich den Leistungsdruck auf die Schüler erhöht und dazu geführt, dass Wissen auswendig gelernt werde. Eine ähnliche Entwicklung sieht Muck bei der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten. Diese Verschulung des Bildungssystems gefährde auch die kirchliche Jugendverbandsarbeit: „Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bleibt schlichtweg nicht mehr die Zeit, sich ehrenamtlich zu engagieren“, erklärt Muck.

Der BDKJ fordert daher, eine umfassende Bildungsreform, die den Menschen wieder ins Zentrum der Bildung stellt und nicht ökonomische Interessen. Kinder und Jugendliche sollten nicht zu Wissensmaschinen für die Wirtschaft, sondern zu eigenständigen, denkenden Bürgern erzogen werden.