Stettin zu Gast in Bamberg

Weihbischof Gössl empfängt gut 40 polnische Jugendliche

An seinen Besuch in Stettin kann sich Weihbischof Herwig Gössl noch gut erinnern. „Ich wurde wirklich sehr herzlich empfangen“, sagt er zu den gut 40 polnischen Jugendlichen, die derzeit das Erzbistum Bamberg besuchen. „Und ich hoffe, dass Sie sich in Bamberg genauso wohlfühlen, wie ich mich in Stettin.“ Gössl erinnerte bei dem Empfang in der Domprobstei auch an den Heiligen Otto, der in Bamberg begraben ist, aber auch in Stettin wirkte und dort verehrt wird: „Otto verbindet uns.“ Der Bamberger Bischof christianisierte im 12. Jahrhundert Pommern im Nordwesten Polens. Dort liegt auch Stettin.
In den vergangen Jahren hat sich ein reger Jugendaustausch zwischen dem Erzbistum Bamberg und dem Bistum Stettin-Cammin entwickelt. Im Mai besuchten Jugendliche die Diözese im Nordwesten Polens, um dort am großen Jugendtreffen teilzunehmen. Die polnischen Jugendlichen, die jetzt in Deutschland zu Gast sind, werden dann im kommenden Jahr die Gäste aus Bamberg empfangen. Organisiert wird der Ausstausch von der Burg Feuerstein. Diakon Burkhard Farrenkopf pflegt seit Jahren die Beziehungen ins Nachbarland.
Im Gespräch mit Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster berichteten die Jugendlichen auch davon, dass es Priester in Polen zunehmend schwerer hätten. Oft bekämen sie Beschwerdebriefe von Gläubigen. „Aber nicht wegen wirklich wichtigen Dingen“, sagt der 16-jährige Filip Chmielewski. „Sondern weil der Gottesdienst zehn Minuten zu lange gedauert hat.“ Während vor 20 Jahren noch viele polnische Jugendliche Priester werden wollten, herrscht heute ein ganz anderer Berufswunsch vor: Informatiker.
Gössl berichtet den polnischen Jugendlichen im Gegenzug von den Reformdiskussionen in Deutschland. Dieser Prozess beschäftigte die Katholische Kirche in Deutschland derzeit sehr: „Wir fragen uns, wie wir das Evangelium, die frohe Botschaft Jesu Christi, auf die richtige Weise verbreiten können.“
Nachdem Empfang beim Weihbischof besuchten die Jugendlichen den Bamberger Dom und feierten die Eucharistie in der Nagelkapelle. Am Nachmittag stand ein Ausflug in die Fränkische Schweiz auf dem Programm und am Samstag eine Fahrt nach Fürth und Nürnberg. Bereits am Sonntag sollte es dann nach dem Gottesdienst auf der Burg Feuerstein auf die gut sechsstündige Fahrt zurück nach Stettin gehen.
