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Tanzen, Trommeln und Tambaki

Datum:
Veröffentlicht: 22.7.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

BDKJ-Gruppe aus Bamberg und Eichstätt verbringt vor dem Weltjugendtag „Missionarische Woche“ im Nordosten Brasiliens

Bamberg/Coroatá. Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht viel. Kaum haben sie sich hingesetzt, werden Anna-Donata Olszewsky, Kristina Ducke und Lukas Hofmann erneut zum Tanzen aufgefordert. Die drei sind für einen Tag Gäste in einer Basisgemeinde namens Piqui da Rampa im Nordosten Brasiliens. Der Besuch ist Teil der „Missionarischen Woche“, die dem Weltjugendtag in Rio de Janeiro vorausgeht. 29 junge Menschen aus den Diözesen Bamberg und Eichstätt verbrachten diese in der Diözese Coroatá. Auf dem Programm standen neben dem Besuch der Basisgemeinde sowie mehrerer sozialer Einrichtungen auch die Besichtigung verschiedener Sehenswürdigkeiten sowie ein interkultureller Abend mit Samba-, Capoeira- und Walzereinlagen. Veranstalter der Brasilienfahrt sind der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Erzbischöfliche Jugendamt Bamberg.

„Die letzten Tage waren einfach überwältigend. Wer das nicht mit eigenen Augen sieht, kann sich wahrscheinlich nur sehr schwer vorstellen, was wir erlebt haben“, fasst Kristina ihre Eindrücke zusammen. Wie alle Teilnehmer ist die 21-Jährige von der großen Offenheit und Gastfreundschaft der Brasilianer begeistert. Bereits der Empfang sei eine große Überraschung gewesen. Etwa 200 Menschen hätten die deutschen Gäste trommelnd, klatschend, singend, jubelnd und tanzend begrüßt. Sogar Fernsehen und Radiosender seien vor Ort gewesen. Untergebracht waren die 29 jungen Menschen während der „Missionarischen Woche“ in Gastfamilien. „Die Leute haben nicht viel, wir hatten zum Beispiel kein fließendes Wasser, Aber das Wenige, das sie haben, teilen sie“, fasst Lukas zusammen. Die Zeit in den Gastfamilien sei eine einmalige Möglichkeit gewesen, Einblicke in die Mentalität und das Alltagsleben der Brasilianer zu erhalten. Begeistert ist Lukas auch vom Essen. So konnten die deutschen Gäste landestypische Gerichte wie etwa Cochinha (Maisbällchen mit Hühnchenfüllung), Tambaki (Fischgericht) oder Beijou (Pfannkuchen aus Tapioka-Mehl) ebenso probieren wie exotische Früchte mit Namen wie Goiaba, Pitomba oder Acerola.

Was Anna-Donata an der brasilianischen Mentalität am meisten fasziniert, sind die große Lebensfreude, Offenheit, Herzlichkeit und das Temperament der Menschen. Ob in der Kirche, beim Busfahren oder in den Familien – es gebe kaum Gelegenheiten, bei denen nicht getanzt, getrommelt und gesungen werde. „Das, was wir hier erleben, ist für mich gelebter Glaube“, fasst sie ihre Eindrücke zusammen. Auch Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl freut sich über die große Gastfreundschaft der Brasilianer. Innerhalb nur weniger Tage sei es gelungen, viele Kontakte zu anderen Jugendlichen, den Gastfamilien und den Menschen in der Gemeinde zu knüpfen. „Wir erfahren hier jeden Tag, dass die Kirche ein Global Player ist, und wie der Glaube trotz aller kultureller und sprachlicher Unterschiede verbindet“, so Pötzl.

Nach der „Missionarischen Woche“ im Nordosten Brasiliens geht es für die jungen Menschen aus Bamberg und Eichstätt weiter zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro. Dieser findet vom 23. bis 28. Juli statt. Erwartet werden bis zu vier Millionen Besucher. Höhepunkt des Weltjugendtages ist der Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus am kommenden Sonntag.