„Uns schickt der Himmel“ – 72 Stunden für den guten Zweck

Über 100 Gruppen mit mehr als 2.200 Jugendlichen beteiligten sich in der Erzdiözese an der 72-Stunden-Aktion – Verantwortliche ziehen positives Fazit
Es war die bundesweit größte Sozialaktion für Jugendliche. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ fand vom 13. bis 16. Juni die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisierte 72-Stunden-Aktion statt. In ganz Deutschland waren junge Menschen aktiv, um die Welt in 72 Stunden ein bisschen besser zu machen. Im Erzbistum Bamberg engagierten sich insgesamt 2.200 Jugendliche in über 100 Projekten. Schirmherr der Aktion war Erzbischof Ludwig Schick.
Sie renovierten Spielplätze, sammelten Spenden für Menschen in Not, organisierten Flohmärkte für soziale Zwecke oder reparierten Fahrräder für minderjährige Flüchtlinge. Die Projekte, die innerhalb der vorgegebenen 72 Stunden im Erzbistum umgesetzt wurden, zeichneten sich durch große Vielfalt aus. Nicht nur organisatorisches Geschick, sondern auch jede Menge Muskelkraft benötigte etwa eine Aktionsgruppe aus Ansbach. Elf junge Menschen stellten dort erfolgreich ein Projekt für Hochwasseropfer auf die Beine. Mit zwei Kleintransportern fuhr die Gruppe nach Magdeburg, um die zuvor gesammelten Sach- und Geldspenden zu übergeben und den Menschen beim Aufräumen zu helfen. Handwerkliche Begabung war auch bei einer Gruppe von Firmlingen in Hollfeld gefragt. Diese verschönerten den Garten des städtischen Kindergartens, erneuerten die Sandkästen und strichen die Spielhütten bunt an. Ein ganz anderes Projekt hatten dagegen die Mädchen der PSG (Pfadfinderinnenschaft St. Georg). Vor Supermärkten in Bamberg sammelten sie Lebensmittel und Hygieneartikel für die Bamberger Tafel.
Die 72-Stunden-Aktion fand in diesem Jahr erstmals bundesweit statt und war damit die größte Sozialaktion für Jugendliche in ganz Deutschland. Unabhängig von Religion und Konfession konnten alle jungen Menschen mitmachen. In ganz Deutschland beteiligten sich 175.000 Personen in 4.000 Projekten. „Die 72-Stunden-Aktion hat gezeigt, dass junge Menschen – anders als oft dargestellt – nicht egoistisch sind, sondern voller Motivation und Begeisterung stecken“, sagte Erzbischof Ludwig Schick. Gemeinsam mit BDKJ-Bundespräses Simon Rapp besuchte er mehrere Projekte im Erzbistum. Schick betonte, dass die Jugendlichen mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl leisteten. Beeindruckt vom Einsatz der jungen Menschen war auch Rapp: „Wir erlebten Kinder und Jugendliche, die zeigten, worauf es als Christ ankommt und beispielhaft das verwirklichten, was Jesus uns vorgegeben hat.“ Durch die 72-Stunden-Aktion sei es zu vielen wertvollen Begegnungen gekommen. So setzten Jugendliche beispielsweise Projekte gemeinsam mit Menschen mit geistiger Behinderung um, arbeiteten mit Flüchtlingen zusammen oder engagierten sich für Menschen in Seniorenheimen.
Wenn es nach dem 12-jährigen Dominik Huber ginge, könnte die nächste Sozialaktion sofort wieder starten: „Ich finde die Aktion einfach cool. Ich war drei Tage mit meinen Freunden zusammen, wir hatten viel Spaß und konnten dabei noch etwas für andere machen“, sagte er stellvertretend für viele andere Beteiligte. Ein positives Fazit zogen auch die Verantwortlichen für die 72-Stunden-Aktion in der Erzdiözese. „Es ist wahnsinnig toll, wie viele Kinder und Jugendliche sich in den letzten Tagen mit riesiger Motivation in ganz vielen, oft einzigartigen Projekten engagiert haben“, fasste BDKJ-Diözesanvorsitzende Claudia Gebele ihre Eindrücke zusammen. Alle Aktionsgruppen hätten erreicht, was sie sich zuvor vorgenommen hatten. Als „ganz großen Erfolg“ bezeichnete auch Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl die Aktion. Viele Beteiligte seien am Sonntagabend zwar erschöpft, vor allem aber sichtlich zufrieden gewesen. „Beim nächsten Mal sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei“, freut sich Pötzl schon jetzt darauf, wenn es wieder heißt „Uns schickt der Himmel“.



