Zum Inhalt springen

Utopia liegt ganz nah

Jugendnacht 2009
Datum:
Veröffentlicht: 22.7.09
Von:
Volker Poerschke

Spiel für eine bessere Welt - Erste ökumenische Jugendnacht

Bamberg - In die Rolle einer chinesischen Näherin schlüpfen, Mais sortieren in Mexiko, Wasser schleppen im Sudan – all das und vieles mehr erwartete die Besucher der ökumenischen Jugendnacht in der Karmelitenkirche am vergangenen Freitag. „Global Player – Spiel für (d)eine Welt“ lautete das Motto der Veranstaltung zum Auftakt des Heinrichsfestes. Die Evangelische Jugend Bamberg (EJ), der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) und das Erzbischöfliche Jugendamt hatten dazu eingeladen, gemeinsam von einer besseren Welt zu träumen und im Planspiel Utopia zu erobern. Rund 430 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen diese Herausforderung an.

„Das Thema ,Eine Welt und soziale Gerechtigkeit‘, das klingt für die meisten doch sehr abstrakt und weit entfernt“, sagt Anne-Kathrin Eisenbarth-Goletz. Die Referentin für Glaubensbildung im Dekanat Bamberg hatte die erste ökumenische Jugendnacht mit vorbereitet. „Wir standen vor der Aufgabe, den Jugendlichen möglichst konkret die Probleme dieser Welt näher zu bringen. So kamen wir auf die Idee mit dem Planspiel“, erklärt sie. Viele Informationen über die Kultur, Geschichte und die Schwierigkeiten der Länder dieser Erde hatten die katholischen und evangelischen Jugendlichen zusammengetragen und aufbereitet. Fragen zur Lage der Menschenrechte in den USA oder zur Ausbeutung der Arbeiter in China galt es zu beantworten. Beim Schmuckdöschen basteln in der Krypta des Karmelitenklosters am Kaulberg erfuhren die Besucher am eigenen Leib, was es für Kinder in Indien bedeuten muss, in dunklen Kellerräumen im Akkord Waren für Europa herzustellen. Australien, Ukraine, Senegal, Tansania – erst wer alle Länder bereist, alle Fragen beantwortet und alle Aufgaben gelöst hatte, konnte das Ziel, Utopia – eine bessere Welt erreichen. „Ich finde das fantastisch“, meint ein Vater, der sich mit seinen beiden Kindern auf diese Reise gemacht hatte. Sie löchern ihn mit Fragen: „Warum sind Mädchen in Indien weniger Wert als Jungen? Das ist doch voll ungerecht!“. Ein Bewusstsein für die Ungerechtigkeit auf der Welt entwickeln, das war das erklärte Ziel der Jugendnacht.

Mit dem Verkauf fair gehandelter und ethisch produzierter Produkte zeigten EJ und BDKJ Schritte auf, wie jeder seinen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten kann. Am Ende stand die Erkenntnis: „Wenn viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, viele kleine Schritte tun, verändert sich die Welt“. Einen Anfang bildete die ökumenische Jugendnacht, die mit einem Weltkonzert unterschiedlicher Gruppen aus verschiedenen Ländern dieser Erde bis in die tiefe Nacht ausklang.

 

Jugendnacht 2009
Jugendnach 2009
Jugendnacht 2009