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Vorbild werden für Umweltbewusstsein

Umweltleitlinien
Datum:
Veröffentlicht: 21.5.10
Von:
Volker Poerschke

Jugendamt der Erzdiözese veröffentlicht Umweltleitlinien

Jeder kann etwas zur Bewahrung der Umwelt tun. Das Erzbischöfliche Jugendamt (EJA) möchte da mit gutem Beispiel voran gehen. Wieviel Strom frisst mein Computer oder der Drucker? Wo verschwenden wir alle Energie und Ressourcen und was kann jeder dagegen tun? Klarheit verschaffen die Umweltleitlinien, die das EJA erarbeitet und nun veröffentlicht hat.

Bamberg. „Wir sind Kirche. Wir haben uns die Bewahrung der Schöpfung auf die Fahnen geschrieben und müssen hier Vorbilder sein“, sagt Wolfgang Gremer. Er ist Umweltmanagement-Beauftragter des Erzbischöflichen Jugendamtes Bamberg (EJA) und hat die neuen Umweltleitlinien für das Haus am Knock in Teuschnitz, das EJA und alle angegliederten Einrichtungen erarbeitet. In ihnen sind Eckpunkte formuliert, die motivieren sollen, den Alltag umweltbewusst zu gestalten und so einen aktiven und nachhaltigen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.

„Müllvermeidung im Büro, Energiesparen am Arbeitsplatz oder mit dem Rad oder Bus und Bahn zur Arbeit zu fahren anstatt sich Tag für Tag ins Auto zu setzen, sind zum Beispiel ganz konkrete Maßnahmen, die jeder selbst umsetzen kann“, meint Gremer. Ziel ist das „Eco-Management and Audit Scheme“-Zertifikat (EMAS) der Europäischen Union. Es ist eine Auszeichnung für Betriebe, die mehr für die Umwelt tun, als sie gesetzlich eigentlich müssten. Außerdem verpflichtet das Zertifikat dazu, den einmal eingeschlagenen Weg kontinuierlich weiterzugehen. Die einmal in den Umweltleitlinien formulierten Ziele sollen weiterentwickelt und alle drei Jahre von unabhängigen Umweltgutachtern überprüft werden.

Am Beginn stand die eigene Umweltprüfung. Dazu hat Gremer Fragebögen an alle Mitarbeiter verteilt, damit sie ihr persönliches Umweltverhalten reflektieren. Daten zur Energiebilanz der Einrichtungen des EJA und des Hauses am Knock wurden erhoben, jede Steckdose, jeder Computer und Drucker überprüft. Werden nachhaltig produzierte Produkte verwendet, ökologisch orientierte Geschäftspartner bevorzugt? „Wir sind schon auf einem guten Weg, was Papiermüllvermeidung und Geräte betrifft, aber es gibt Verbesserungsmöglichkeiten“, sagt Wolfgang Gremer. So soll für das EJA in der Kleberstraße eine neue Heizung her, auch über die Installation einer Solaranlage werde nachgedacht. Das Haus am Knock wird energetisch saniert.

Doch die nun vorliegenden Umweltleitlinien gehen noch einen Schritt weiter: Sie formulieren Handlungsansätze zu denen sich alle Mitarbeiter bekennen. „Es bringt nichts, wenn nur die Leitung etwas beschließt“, sagt Gremer. „Die Mitarbeiter müssen mit im Boot sitzen und motiviert sein.“ Deshalb gibt es im EJA und im Haus am Knock Umweltteams aus Mitarbeitern. Sie tragen das Konzept mit und weiter in die Einrichtungen hinein. „Ein Ziel ist auch, dass die Mitarbeiter ihr privates Umweltverhalten überdenken“, erklärt der Umweltmanager. Er selbst habe durch seine Arbeit auch neue Impulse bekommen. „Ich habe erst kürzlich meinen Stromanbieter gewechselt“, sagt er. „Außerdem schäme ich mich mittlerweile, wenn ich strahlend weißes Papier verschicke und nicht Recycling-Papier.“

Wenn mehr Einrichtungen derartige Selbstverpflichtungen eingingen, müsse auch die Wirtschaft darauf reagieren und auf Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Handeln umschalten, ist sich Gremer sicher. „Unser Ziel ist es, Schritt für Schritt besser zu werden.“ Die EMAS-Zertifizierung mache diesen Prozess verbindlich. Im Juli sollen EJA und Haus am Knock „zertifikatsreif“ sein – vorbildlich.