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Wärme, die aus der Erde kommt

Erdwärmestart im Jugendhaus Am Knock (17.12.2010)
Datum:
Veröffentlicht: 19.12.10
Von:
Peter Fiedler

Das Jugendhaus Am Knock hat eine neue Heizungsanlage bekommen

Teuschnitz - "Ich freue mich sehr, dass wir eine innovative Heizungsanlage bekommen, weil es ja unser Anliegen ist, nicht nur günstig und autonom, sondern auch nachhaltig zu wirtschaften", sagte Detlef Pötzl gestern Vormittag im Jugendbildungshaus am Knock im Teuschnitz. Der Diözesanjugendpfarrer setzte die neue Erdwärmeheizung offiziell in Betrieb. Damit ist ein erster Teil einer umfassenden Erweiterung und energetischen Sanierung des Jugendbildungshauses geglückt. Damit setzt der Knock seinen Weg in Richtung autarker Energieversorgung fort.

Leuchtturm-Projekt

"Der Knock ist unser Aushängeschild, also die Einrichtung, mit der wir ein Leuchtturmprojekt verwirklichen in einer Region, die eine gewisse Strukturschwäche hat, aber auch Potenzial, vor allem bei jungen Menschen", betonte Detlef Pötzl, "wir wollen sie hier fördern, dass sie erkennen, was ihre Potenziale sind und ihnen auch Impulse geben". Die Impulse hängen vor allem mit Franz von Assisi und der Bewahrung der Schöpfung zusammen. "Den Knock, so wie er hier steht, gibt es seit über zehn Jahren. Von Anfang an war Franz von Assisi von großer Bedeutung für unser Haus und die Frage, was er den Jugendlichen heute noch zu sagen hat", blickte der Leiter des Jugendbildungshauses Hans Löffler zurück.

Unter dem Gesichtspunkt der Bewahrung der Schöpfung sei es deshalb immer auch ein Schwerpunkt im Haus gewesen, den Kindern und Jugendlichen sichtbar zu machen, dass es alternative Energieformen gibt. So entstand eine erste Solaranlage auf dem Sanitärgebäude, dann eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des im Jahre 2002 verwirklichten Neubaus. Als vor drei Jahren die Gaspreise nach oben geschnellt seien, habe man den Gedanken entwickelt, das Haus energetisch so zu verändern, dass es auch für die Zukunft einen Vorbildcharakter habe und man Kindern und Jugendlichen zeigen könne, dass es auch anders gehe, als mit konventionellen Energieformen.

Nach verschiedenen Überlegungen sei man bei der Erdwärme gelandet. "Ich bin froh, dass das Haus so eine Entwicklung über die Jahre gemacht hat", so Hans Löffler, "jetzt sind wir an einem Punkt, wo das Haus für die Zukunft gut gerüstet ist". Hans Löffler könnte sich gut vorstellen, in Zukunft auch die Windkraft zu nutzen. Dann hätte man alle vier Elemente berücksichtigt. Rund 200 000 Euro kostet die Heizung inklusive Technik und Probebohrungen. Die Finanzierung erfolgt aus mehreren Töpfen. "Wir bekommen Zuschüsse, vor allem für die energetische Sanierung, von der Oberfrankenstiftung und vom Bayerischen Jugendring. Den Rest trägt die Diözese aus dem sogenannten Umweltfonds. Dieser gehört zur Klima und Umweltinitiative von Erzbischof Ludwig Schick, dem der ökologische Aspekt ein großes Anliegen ist", betonte Detlef Pötzl. Nach der Fertigstellung der Erdwärmeheizung soll auch der Erweiterungsbau möglichst schnell fertig gestellt werden. Verschiedene energetisch Maßnahmen, wie der Austausch von Fenstern und eine Wärmedämmung wurden bereits realisiert.

"Ich bin ja jetzt seit 17 Jahren hier und baue fast genau so lange. Ich würde mich freuen, wenn wir nach 20 Jahren die Bautätigkeit über die Bühne gebracht haben, also wenn in zwei oder drei Jahren alles fertig ist", so Hans Löffler. "Keiner in Bamberg kann sich aber vorstellen, dass der Hans Löffler jemals aufhören wird zu bauen", kommentierte Detlef Pötzl den frommen Wunsch des Hausleiters mit einem Augenzwinkern.