Weichen für die Zukunft gestellt

BDKJ-Vorstand nach vier Jahren erstmals wieder komplett besetzt
Ebermannstadt. Nach vier Jahren ist der Diözesanvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg erstmals wieder vollständig besetzt. Bei der Diözesanversammlung am vergangenen Wochenende im Jugendhaus Burg Feuerstein wählten die Delegierten Johanna Chlechowitz zur neuen hauptamtlichen und Hannah Beßler zur ehrenamtlichen Vorsitzenden. In ihren Ämtern bestätigt wurden Daniel Köberle als hauptamtlicher und Felix Schmitt als ehrenamtlicher Vorsitzender. Zusammen mit Detlef Pötzl und Eva Fischer bilden sie nun den sechsköpfigen Vorstand. Weitere Themen, die auf der Agenda standen, waren die Partizipation nicht-verbandlicher Gruppen auf Dekanatsebene sowie die Auseinandersetzung mit dem Konzept der diözesanen Jugendwallfahrt.
Wahlen Diözesanvorstand
„Ich freue mich, dass die Diözesanversammlung mir ihr Vertrauen ausgesprochen hat und bin sehr gespannt auf die nächsten drei Jahre“, sagte Johanna Chlechowitz nach ihrer Wahl zur hauptamtlichen Diözesanvorsitzenden. Die 26-Jährige konnte sich nach einer längeren Personaldebatte gegen Claudia Gebele durchsetzen, die das Amt in den vergangenen vier Jahren innegehabt hatte. Ihre wesentlichen Ziele seien es, den BDKJ weiter zukunftsfähig zu machen und zu sehen, „wo es Veränderungen braucht“, so Chlechowitz. Außerdem sei es ihr ein wichtiges Anliegen, „alle, die im BDKJ und in der katholischen Jugendarbeit aktiv sind, miteinander zu vernetzen, um dadurch Stärken zu bündeln und bessere Erfolge zu erzielen“. Schließlich möchte sie sich für die unterschiedlichen Themen der Dekanats- und Mitgliedsverbände stark machen und diese in der Öffentlichkeit vertreten. Chlechowitz ist Mitglied der Katholischen jungen Gemeinde (KjG). Sie kommt aus Nürnberg, wo sie von klein auf in ihrer Pfarrei aktiv war: als Ministrantin, Firmhelferin und Pfarrjugendleiterin. Sie engagierte sich viele Jahre im BDKJ-Dekanatsvorstand Nürnberg-Nord. Auf Diözesanebene arbeitete sie in verschiedenen Arbeitsgruppen und Teams mit – darunter die Steuerungsgruppe für die 72-Stunden-Aktion, die AG Partizipation, das Organisationsteam für die JuWall und die AG Kooperative Kinder- und Jugendpastoral. Chlechowitz studierte Theater- und Medienwissenschaften und Pädagogik und arbeitet seit zwei Jahren als Bildungsreferentin des Jugendamtes der Erzdiözese im Dekanat Neunkirchen.
Ebenfalls neu im BDKJ-Vorstand ist Hannah Beßler. Die 20-jährige Studentin wurde zur ehrenamtlichen Diözesanvorsitzenden gewählt. Damit sind erstmals seit vier Jahren wieder alle sechs Stellen im Vorstand besetzt. Beßler ist Mitglied in der KjG und bereits seit sechs Jahren im Dekanatsvorstand Bamberg sowie in vielen diözesanen Gremien und bei Veranstaltungen wie der Nacht der Lichter aktiv. „Besonders wichtig ist mir der Sachausschuss Vielfalt leben“, sagte sie. Bereits in der Schule habe sie sich gegen Fremdenfeindlichkeit eingesetzt und gerade im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingsthematik sei das Thema für sie sehr bedeutend. Weitere inhaltliche Schwerpunkte, für die sie sich in den kommenden drei Jahren einsetzen möchte, seien die Partizipation nicht-verbandlicher Gruppen, politische Bildung, die JuWall sowie die Themen Nachhaltigkeit und kritischer Konsum.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Daniel Köberle als hauptamtlicher und Felix Schmitt als ehrenamtlicher Diözesanvorsitzender. Detlef Pötzl und Eva Fischer wurden bereits bei der Diözesanversammlung im Frühjahr 2015 wiedergewählt.
Weitere Wahlen
In den Wahlausschuss wählten die Delegierten Daniel Goldfuß, Laura Mäusbacher, Benni Neugeboren, Frederik Wohlleben und Stefanie Schlittenbauer. Tini Büttner wurde als Mitglied im Sachausschuss Internationale Arbeit bestätigt. Neu in das Gremium gewählt wurde Johannes Roppelt.
Ehrenkreuz
Für seine langjährigen Verdienste für den BDKJ verlieh der Diözesanvorstand im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes das Ehrenkreuz in Silber an Daniel Götz, ehemaligen Diözesan- und aktuellen Landesvorsitzenden der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). Bereits seit 14 Jahren vertritt Daniel Götz seinen Verband bei der BDKJ-Diözesanversammlung, er engagierte sich viele Jahre sowohl im Wahlausschuss als auch in der Satzungskommission. Zudem war er bei der Ausarbeitung der Selbstverpflichtungserklärung gegen sexuellen Missbrauch, in der AG Partizipation, im Präsidium der Mitgliedsverbandskonferenz (MVK) sowie als Helfer und Workshopleiter bei der JuWall aktiv.
Partizipation und JuWall
Thematisch setzte sich die Diözesanversammlung, zu der 85 Delegierte aus dem ganzen Erzbistum gekommen waren, mit dem Thema Partizipation sowie mit der Diözesanjugendwallfahrt auseinander. Die AG Partizipation, die im vergangenen Jahr dazu aufgerufen hatte, auf der Online-Plattform bdkj-bamberg.ypart.eu Vorschläge zur Mitbestimmung und Mitwirkung nicht-verbandlicher Gruppen auf Dekanatsebene einzureichen, stellte die ersten Ergebnisse vor. „Insgesamt sind 56 Vorschläge und Kommentare dazu eingegangen“, fasste Daniel Köberle stellvertretend für die AG zusammen. Die Delegierten hatten bei der Versammlung am Wochenende die Möglichkeit, sich intensiv mit den aufbereiteten Vorschlägen auseinanderzusetzen und diese zu bewerten. „Einen Teil der Vorschläge werden wir auf Bundesebene eingeben, andere können über konkrete Befassungen im Diözesanverband weiterentwickelt werden“, informierte Köberle über das weitere Vorgehen.
Im Studienteil am Samstagnachmittag erstellten die Delegierten in Kleingruppen neue Konzepte für die diözesane Jugendwallfahrt, kurz JuWall. Nachdem die Zahl der Teilnehmenden in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei, wie Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses Detlef Pötzl verdeutlichte, sei es notwendig, neue Formen zu finden, in denen junge Menschen ihren Glauben leben könnten. Fünf Konzepte erarbeiteten die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger bei der Diözesanversammlung vor und stellten sie anschließend im Plenum vor. Diese beinhalteten teilweise nur kleine Änderungen im Vergleich zur bisherigen JuWall – eine Herabsetzung des Mindestalters etwa oder eine stärkere Einbindung der Verbände -, teilweise wurden jedoch auch ganz neue Vorschläge für diözesane Großveranstaltungen erarbeitet. Die Delegierten der Diözesanversammlung bewerteten die vorgestellten Konzepte. „Wir zählen die Stimmen nun aus und werden dann auf Grundlage des Ergebnisses das beliebteste Konzept umsetzen“, so Felix Schmitt im Namen des JuWall-Organisationsteams.
Zukunftsweisende Entscheidungen
„Die Diözesanversammlung hat viele Weichen neu gestellt“, zog Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses Detlef Pötzl ein Fazit des Wochenendes. So seien sowohl mit den Wahlen als auch im Hinblick auf den Studienteil einige zukunftsweisende Entscheidungen getroffen worden.

