Welt in Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden

Jugendgruppe aus Russland zu Gast in Bamberg – Empfang bei Erzbischof Ludwig Schick
Bamberg. Die politischen Beziehungen zwischen den Ländern sind angespannt, fast täglich gibt es neue Krisen-Schlagzeilen: Das Russland-Bild vieler Deutschen ist derzeit meist negativ geprägt. Umso wichtiger ist es, miteinander in den Dialog zu treten und Vorurteile abzubauen. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet bereits seit 15 Jahren der Jugendaustausch zwischen dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Bamberg und der katholischen Rosenkranzgemeinde sowie der Universität im russischen Wladimir. Derzeit sind 20 russische Gäste zu Besuch in der Diözese. Ein Höhepunkt der Begegnungsreise war der Empfang bei Erzbischof Ludwig Schick.
„Wir müssen eine Welt aufbauen, in der die verschiedenen Nationen in Solidarität, Frieden und Gerechtigkeit miteinander leben. Dafür ist der Austausch von Jugendlichen, die christlich beseelt sind, sehr wichtig“, betonte Erzbischof Ludwig Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche ist, die große Bedeutung des Dialogs zwischen jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Konfession. Zuvor hatte er mit den 17 Studentinnen und Studenten, überwiegend Religionspädagoginnen und –pädagogen, und deren Begleitern bereits über das Zusammenleben der unterschiedlichen Konfessionen sowohl in Russland als auch in Deutschland gesprochen. Schick wies dabei darauf hin, dass die Gemeinschaft zwischen katholischen, evangelischen und orthodoxen Christinnen und Christen in Deutschland in der Regel sehr gut sei. In Russland sei das ökumenische Miteinander dagegen keine Selbstverständlichkeit, so die Gäste aus Wladimir. Ein Beispiel dafür, dass es dennoch funktionieren könne, sei der Jugendaustausch selbst. So werde dieser von katholischen und orthodoxen Priestern und jungen Erwachsenen gemeinsam organisiert und begleitet.
„Mit sehr viel Spaß eine ganz neue Welt kennenlernen und so viele Grenzen und Vorurteile abbauen“, das ist das Wesentliche am Austauschprogramm für Nicolai Gellwitzki, der selbst schon mehrmals in Wladimir war, und das internationale Projekt gemeinsam mit einem Team aus hauptberuflichen und ehrenamtlichen Personen vom BDKJ Erlangen organisiert. Die russischen Studentinnen und Studenten sollten während ihres elftägigen Aufenthalts möglichst umfangreiche Einblicke in das alltägliche Leben, den Glauben, die kirchliche Jugendarbeit, aber auch in Kultur, Geschichte und Gesellschaft bekommen. So stehen Fahrten zu touristisch, geschichtlich und kulturell bedeutsamen Sehenswürdigkeiten ebenso auf dem Programm wie etwa Besuche von Jugendzentren oder sozialen Einrichtungen. „Es ist wichtig, das Leben unmittelbar kennenzulernen und die Probleme zu sehen, die junge Menschen im jeweils anderen Land haben, aber auch gemeinsame Hoffnungen und Träume“, so Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. Gerade bei den derzeitigen Spannungen zwischen Deutschland und Russland sei dies die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und ein friedvolles Miteinander.
