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Wheel the spirit

JuSpiZ 2
Datum:
Veröffentlicht: 22.4.16
Von:
Ann Kathrin Thönnes

Einweihung des Jugendspirituellen Zentrums Kronach

Kronach. „Wheel the spirit“ ist in großen Buchstaben auf dem Plakat in der Fensterscheibe zu lesen. Zunächst der einzige Hinweis darauf, dass der Doppeldeckerbus, der seit zwei Wochen auf dem Parkplatz des Schulzentrums in Kronach steht, mehr als nur ein normales Fahrzeug ist. Wer näher hinschaut, entdeckt Öffnungszeiten und schließlich noch weitere Informationen: Der Bus ist der Ort für das neue Jugendspirituelle Zentrum Kronach. Am Donnerstag wurde das mobile Jugendzentrum offiziell eingeweiht.

Das Konzept sei einzigartig in Bayern, erklärte Bernd Sorgenfrei, Referent für Glaubensbildung und Leiter des Projekts. „Der Bus ist nicht nur ein Treffpunkt für junge Menschen, sondern auch ein Ort der Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Lebens – über Konfessionen und andere Grenzen hinweg“, sagte Sorgenfrei bei der Einweihung. Das Besondere sei zum einen, dass das Jugendzentrum genau dort sei, wo die Kinder und Jugendlichen bereits sind - in unmittelbarer Nähe zur Schule. Zum anderen spiele die Mobilität eine große Rolle: „Wir können mit dem Bus in die Orte kommen, in denen die Schülerinnen und Schüler wohnen, und dort Projekte umsetzen“, so Sorgenfrei. Eine weitere Besonderheit sei, dass die Kinder und Jugendlichen von Anfang an in das Projekt einbezogen werden. Kein festgelegtes Programm erwartet die Schülerinnen und Schüler, sondern Freiraum, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und den Bus mit Leben zu füllen. Denkbar seien zum Beispiel Kunstprojekte, besondere Andachtsformen in der Fastenzeit oder im Advent, Workshops zur Lebensplanung und zu Lebenszielen oder Aktionswochen zu Themen wie Fairer Handel, machte Sorgenfrei die Bandbreite möglicher Angebote deutlich.

„Ein Ort für Kinder und Jugendliche, an dem sie sich wohlfühlen und Gemeinschaft erfahren, an dem sie sich mit Themen und Fragen auseinandersetzen, die ihnen wichtig sind, und an dem sie ihrem Glauben Ausdruck geben und diesen miteinander teilen können“ solle das Jugendspirituelle Zentrum werden, so Detlef Pötzl, Diözesanjugendpfarrer und Leiter des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg, das Träger des Projekts ist. Im Sinne einer kooperativen Kinder- und Jugendarbeit sei es wichtig, dass sich unterschiedliche Personen und Institutionen vernetzten, um gemeinsam gute Angebote für junge Menschen auf die Beine stellen zu können. Dass dies beim Jugendspirituellen Zentrum Kronach bereits vor dem offiziellen Startschuss gelungen ist, machte die Vielzahl der Gäste bei der Einweihung deutlich, die gemeinsam an der Konzeptentwicklung beteiligt waren: Vertreterinnen und Vertreter der fünf Schulen am Schulzentrum, der Stadt und des Landkreises, des Kreisjugendringes sowie der katholischen und evangelischen Kirche.

„Es ist cool und viel gemütlicher, sich hier mit Freunden zu treffen als in der Schule. Und man kann hier über alles sprechen, über das man sprechen will“, beschreibt Fabian. Der 12-Jährige ist einer der Schülerinnen und Schüler, die von Anfang an begeistert vom Projekt sind und „ihren“ Bus bei der Einweihungsfeier stolz vorführten. Interesse am Projekt haben viele, beschreibt die Siebtklässlerin Lena. Viele seien jedoch auch skeptisch. „Ich wünsche mir, dass in Zukunft noch viel mehr Leute hier mitmachen“, sagt sie. Ganz konkrete Vorstellungen für die Zukunft hat auch Simona. Die 12-Jährige wünscht sich ein Projekt mit Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien: „Es wäre schön, wenn wir zusammen etwas machen und ihnen zeigen könnten, wie wir hier so leben“, sagt sie.

Öffnungszeiten des Jugendspirituellen Zentrums Kronach sowie weitere aktuelle Informationen auf Facebook unter www.facebook.com/WheelTheSpirit.

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