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Wie wir die Welt FAIRändern

Khublei  Deutsch-Indisches-Jugendfestival zum Monat der Weltmission 2019
Datum:
Veröffentlicht: 28.10.19
Von:
Andreas Kraft

Zum Abschluss des Monats der Weltmission wirbt die Katholische Jugend mit einem Deutschen-Indischen Jugendfestival für eine gerechte Welt

Zum Abschluss des Monats der Weltmission wirbt die Katholische Jugend mit einem Deutschen-Indischen Jugendfestival für eine gerechte Welt
Khublei  Deutsch-Indisches-Jugendfestival zum Monat der Weltmission 2019

Was sie von jungen Menschen lernen könnten, fragten Jugendliche zum Abschluss des Monats der Weltmission die versammelten Bischöfe aus aller Welt. „Optimismus und gute Laune“, antwortete Bischof Michael Akasius Toppo aus Indien. „Die Kunst andere zu verwirren“, sagte Erzbischof Protase Rugambwa aus dem Vatikan. „Und das meine ich in einem positiven Sinn“, fügte der Sekretär der Kongregation zur Evangelisierung der Völker noch hinzu. „Ohne Angst und in aller Offenheit, Fragen zu stellen“, sagte Bambergs Erzbischof Ludwig Schick.

Beim Deutsch-Indischen Jugendfestival zum Abschluss des Monats der Weltmission fühlten die drei sich sichtlich wohl. Schick berichtete von seinem Drang, an der Einen Welt der Gerechtigkeit und des Friedens mitzuarbeiten. Schon als junger Mensch habe ihn dieses Thema umgetrieben. Inzwischen ist er Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und damit so etwas wie der Außenminister der Katholischen Kirche in Deutschland. In dieser Funktion ist er auch immer wieder im globalen Süden unterwegs. Dort beeindruckt ihn die Stärke der Kinder und Jugendlichen, die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen.

Die Kirche kämpft in der ganzen Welt gegen Armut - auch in Indien. Viele Beschäftigte in den Teegärten Assams im Nordosten Indien können nicht von ihrer Arbeit leben. Der Lohn reicht nicht einmal, um ausreichend Essen kaufen zu können. Das beschäftigt auch Michael Akasius Toppo, Bischof des Bistum Tezpurs, zu dem auch Assam gehört.

Seine Diözese hat daher ein neues Programm aufgebaut: Kleinbauern pflanzen selbst Teesträucher an, und können die Ernte direkt an die Nah-arbari-Teefabrik liefern, die von der Diözese betrieben wird. So werden sie unabhängiger von den großen Konzernen, die ihnen bisher die Preise diktieren. „Einem hungrigen Magen kann man nicht das Evangelium predigen“, sagt Bischof Toppo. Für ihn gehört daher Solidarität, Entwicklungshilfe und FairTrade selbstverständlich zur Mission dazu.

Esther Altenpohl vom Weltfairänderer-Team berichtete von dem Projekt des Jugendamts der Erzdiözese. Im Sommer ist es regelmäßig an Schulen im ganzen Erzbistum zu Gast. In zahlreichen Workshops vermittelt es dabei die Gedanken von FairTrade, Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. „Dabei setzen wir auch in der Lebenswelt der Jugendlichen an“, sagte Altenpohl. „Uns sprechen etwa darüber, woher die Rohstoffe in einem Smartphone kommen oder wie Jeans produziert werden.“

Die seltenen Erden kommen oft aus Konfliktgebieten und die Bergleute, die sie abbauen, leben meist unter erbärmlichen Bedingungen. Bei der Produktion von Jeans werden ganze Ökosystem vergiftet und auch die Beschäftigten leiden unter den Chemikalien. Sie betonte - ganz im Sinne des Projekts - das jeder etwas tun kann und das jede kleine Handlung zählt. Sie selbst kocht zum Beispiel gern und oft vegan. Daneben setzt sich der BDKJ derzeit auf Bundesebene aber auch für die Einführung eines Lieferketten-Gesetzes ein, mit dem die faire Produktion der Waren, die bei uns verkauft werden, sichergestellt werden soll.

Neben all den Infos gab es aber auch einiges für die Sinne - von indischem Essen über Tee bis hin zu fair gehandelten Kaffee und Schokolade im Fair-Café. Harry Luck begeisterte mit einem Zauberer-Workshop vor allem die jüngsten Besuchern, die auch viel Spaß beim Dosenwerfen am Stand von Missio hatten. Die Stiftung Option für die Jugend mixte aklkoholfreie Cocktails gegen eine kleine Spende. Bei den Minis des Erzbistums konnte jeder ein Gewand überwerfen und sich von der Fotobox fotografieren lassen. Am Stand des BDKJ wurde fleißig aus Abfall Geldbörsen und Blumentöpfe gebastelt und die Pfadfinder von der DPSG luden in ihre Jurte zum Pub-Quiz. Organisiert hatten das ganze Fest das Jugendamt der Erzdiözese und der BDKJ-Diözesanverband Bamberg.

Nachdem Mägen und Köpfe reichlich gefüllt waren, setzten sich die Jugendlichen Kopfhörer auf, wählten einen der drei Kanäle und ließen sich auf der Tanzfläche treiben. Unter den Tänzern wurde auch Monsignore Wolfgang Huber, der Präsident von Missio München gesichtet. Bei ihm lief gerade der rote Kanal und er hatte ein Lächeln auf den Lippen.

Khublei  Deutsch-Indisches-Jugendfestival zum Monat der Weltmission 2019
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