Wir brauchen jetzt Mut!

Christliche Jugendverbände fordern solidarisches Handeln mit den Flüchtlingen an der europäischen Grenze
Die Evangelische Jugend Bayern (EJB) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend in Bayern (BDKJ Bayern) beurteilen anlässlich ihrer 4. Ökumenischen Jugendkonferenz die Situation der Menschen auf der Flucht an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland als menschliche und humanitäre Katastrophe. Für die beiden Jugendverbände ist es nicht akzeptabel, dass Familien und allein reisende Jugendliche bei Kälte und Regen dort im Grenzgebiet ohne jegliche Perspektive nach einer Einreise nach Europa ausharren. Paula Tiggemann, Vorsitzende der EJB, und Eva Jelen, BDKJ-Landesvorsitzende, sind sich einig: „Es ist nicht hinzunehmen, dass die türkische Regierung das Leid von verzweifelten Menschen als diplomatisches Druckmittel benutzt.“
Die aktuelle Situation zeigt, dass die umstrittenen finanziellen Deals der sogenannten Migrationspartnerschaften der Europäischen Union keine Lösung des Problems sind. „Es braucht jetzt eine schnelle europäische Lösung, die das menschliche Leiden an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland beendet“, betonen die Vorsitzenden.
Die beiden konfessionellen Jugendverbände aus Bayern mahnen neben der Akuthilfe sichere Fluchtwege nach Europa an. Die EU-Staaten müssten endlich über Kontingente sprechen und Menschen, darunter viele junge Flüchtlinge aufnehmen. Es braucht den Mut derjenigen Mitgliedsstaaten, die sich den Menschenrechten und christlichen Werten der Solidarität und Gerechtigkeit verpflichtet fühlen, diese nicht nur verbal zu fordern und zu vertreten, sondern durch entschiedenes Handeln leben.
„Nur so hat Europa eine Chance! Junge Menschen wollen ein Europa der Mitmenschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit. Junge Menschen wollen kein Europa der Abschottung, der nationalistischen und rassistischen Propaganda! Alle EU-Staaten guten Willens können jetzt ein europäisches Zeichen des Miteinanders setzen!“, sind die beiden Vorsitzenden überzeugt.