Wo lebt die Jugend?
Standortbestimmung des BDKJ Bayern zu den „digitalen Lebenswelten“ auf dem Landesausschuss in Nürnberg
Nürnberg/München 25.10.2014 Der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) in Bayern und seine Delegierten diskutierten auf dem Landesausschuss das Schwerpunktthema „digitale Lebenswelten“, um daraus neue Handlungsfelder und Aufgaben für die katholische Jugend(verbands)arbeit zu erarbeiten. Damit kommt ein Prozess zum Abschluss, der im Sommer 2013 gestartet war. Die Grundlagen hierfür bildeten eine Befragung der Mitgliedsverbände, der BDKJ-Diözesanverbände und der (Erz-)Bischöflichen Jugendämter, ExpertInnengespräche und Fachrecherchen.
Wichtigster Punkt ist, dass sich Jugendliche in nur einer Lebenswelt bewegen. Diese ist eine Mischung aus sogenannter „digitaler“ und „analoger“ Welt, beides überschneidet und beeinflusst sich immer wieder wechselseitig. Eine Aufgabe des BDKJ Bayern ist es, jungen Menschen in der Phase des Heranwachsens Freiräume zu ermöglichen, in denen sie sich selbst zeigen, erleben und ausprobieren können. Die Gewinnung von Freiräumen erfolgt heute auch und vor allem in den sozialen Netzwerken. Das Internet ist für junge Menschen ein Lebensraum, den sie sich angeeignet haben. Sie nutzen diesen virtuellen Raum selbstverständlich und gestalten ihn mit. „Dies hat eine zunehmende Verschiebung im Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit zur Folge. Private Räume sind für Kinder und Jugendliche nicht durch die Trennung von öffentlichem Raum und privater Wohnung gekennzeichnet, sondern durch die Kontrolle oder die Abwesenheit von erwachsenen Aufsichtspersonen“, erklärt Simon Müller-Pein, BDKJ-Landesvorsitzender.
Die „neuen Medien“, besonders die sozialen Netzwerke, gilt es in der Jugendarbeit als wichtigen Erfahrungs- und Erlebnisraum von Jugendlichen zu sehen. Sie dürfen nicht als Bedrohung wahrgenommen werden, sondern als dynamische Orte des gemeinsamen Lernens. „Es bedarf einer unbefangenen Haltung von Pädagoginnen und Pädagogen. Im Netz bewegen bedeutet in einem Umfeld zu agieren, in dem sich Normen erst entwickeln“, so Simon Müller-Pein weiter.
Die Standortbestimmung kann im Ganzen unter www.bdkj-bayern.de/positionen eingesehen werden.