Jugendmissa zum Sonntag der Jugend
"Hoffentlich"
"Hoffentlich" ist ein ganz interessantes Wort. Wenn man einmal bewusst auf den alltäglichen Sprachgebrauch achtet, dann wird man feststellen, dass das Wort einem oft über die Lippen kommt. "Hoffentlich komme ich noch pünktlich." "Hoffentlich vergisst mein Kollege nicht wieder die Hälfte." "Hoffentlich ist alles gut vorbereitet."
Vielleicht ist das Wort "Hoffentlich" ein Platzhalter für unsere alltäglichen Erwartungen und für die kleinen Wünsche, die wir mit uns herumtragen.
Gleichzeitig weist es auf die Hoffnung hin, die uns als Christinnen und Christen tragen sollte. Von dieser Hoffnung sprechen wir allerdings selten: ... dass Gott uns nahe ist; ... dass wir im Vertrauen auf Gott nicht scheitern werden; ... dass auch in der Niederlage und in der Enttäuschung Gottes Liebe zu uns sichtbar werden kann; ... dass das Leben einen Sinn hat, der sogar über den Tod hinausweist.
"Hoff' endlich!" könnte auch eine Ermutigung sein, mehr über diese Hoffnung nachzudenken und davon zu sprechen. Dabei ist "Hoffnung" natürlich etwas ganz Individuelles - etwas, das nur vom "Ich" her gedacht werden kann.
Was hoffe ich denn eigentlich und worin liegt diese Hoffnung für mich begründet? Vielleicht hilft es auch, andere zu fragen, was sie sich erhoffen, was sie erwarten und ersehnen, um für sich selbst zu Antworten zu kommen. Insofern ist die Vorbereitung auf den Ökumenischen Kirchentag auch eine Chance, um "endlich" mit unseren Mitchristinnen und Mitchristen anderer Konfessionen darüber ins Gespräch zu kommen, was unsere gemeinsame Hoffnung ist, damit wir der Forderung aus dem 1. Petrusbrief entsprechen können: "Seid stets bereit, jedem gegenüber Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die Euch erfüllt." (1 Petr 3,15b)
Vielleicht trägt der Jugendsonntag dazu bei, solche oder ähnliche Gedanken in die Diskussion einzubringen, Fragen zu stellen, Antworten angeboten zu bekommen und ein Bewusstsein für das Verbindende der christlichen Konfessionen zu schaffen.
Herzlich laden wir alle ein!