Zum Inhalt springen

Spiritualität

Old ways won't open new doors.

Gemeinsam unterwegs mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Katholische Kinder- und Jugend(verbands)arbeit im Erzbistum Bamberg ist vielfältig – in ihren Orten, in ihren Veranstaltungen, in den Menschen, die sich engagieren. Durch diese Vielfalt wird die Jugendpastoral der Individualität der jungen Menschen zwischen Nürnberg und Hof, Iphofen und Auerbach gerecht, unabhängig von deren Taufschein, ihrem kirchlichen oder sozialen Engagement oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Lebenswelt. Dabei gilt es, die Aufforderung Jesu „Darum geht!“ (Matthäus 28,19) wörtlich zu nehmen. Auf diesem Weg, den wir zusammen mit den jungen Menschen gehen, orientieren wir uns an Jesus, der von Jerusalem nach Emmaus unerkannt an der Seite seiner Jünger geht. Die sind auf dem besten Weg, sich von der Gemeinschaft (oder der Kirche?) zu verabschieden. Doch Jesus lässt sie nicht allein. „Er tritt in ihre Nacht ein“ („Christus vivit“ 237).

Wegbegleitung für junge Menschen

Viele junge Menschen erleben die Gegenwart genauso so: Krieg und Gewalt, politischer Extremismus, die Folgen des Klimawandels und finanzielle Sorgen überschatten die Gegenwart und verunsichern beim Blick in die Zukunft. Das macht vielen zu schaffen und die Notwendigkeit einer Wegbegleitung umso drängender. Jugendpastoral schaut hier nicht an den grundlegenden Problemen jugendlicher Nöte vorbei, sondern geht hin und packt zu (Leitlinien). Wie der Weg nach Emmaus ist dies kein leichtfüßiger Sonntagsspaziergang, sondern ein Weg, der Mut, Zeit und Energie erfordert: Den Mut, sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen und ehrlich Rede und Antwort zu stehen – oder auch zu schweigen, wenn plausible Antworten fehlen. Sich in Floskeln oder ein Schwelgen in einer vermeintlich guten alten Zeit zu flüchten, bringt nicht weiter. 

Freiräume, in denen Vertrauen entsteht

Da das nötige Vertrauen nicht über Nacht entsteht, braucht es Zeit für kontinuierliche Beziehungsarbeit. Das, was die Würzburger Synode vor 50 Jahren „personales Angebot“ nannte, hat nicht an Relevanz eingebüßt. Denn „erst aus belastbaren und erprobten Beziehungen erwächst Vertrauen: zum anderen, zu sich selbst und zu Gott“ (Leitlinien). Es ist wie auf dem Weg nach Emmaus: Das gemeinsame Unterwegs-Sein schafft Gesprächsanlässe, bildet Vertrauen und öffnet das Herz. Das alles erfordert Energie, oder anders formuliert: Es braucht Freiräume, um sich der Aufgabe der Kinder- und Jugend(verbands)Arbeit widmen zu können.

Die Person werden, die Gott erschaffen wollte

So könnte man mit Blick auf junge Menschen das in den Leitlinien zur Jugendpastoral der Deutschen Bischofskonferenz formulierte Ziel zusammenfassen: Jugendliche und junge Erwachsene sollen die Person werden, die „Gott träumen und erschaffen wollte, nicht eine Fotokopie“ („Christus vivit“ 162). Es geht darum, zusammen mit den jungen Menschen zu entdecken, was in ihnen steckt, damit jede und jeder eine Spur in dieser Welt hinterlässt, die nur er oder sie hinterlassen kann („Christus vivit“ 162). 

Tragfähige Sinn- und Lebenskonzepte

Auf diesem Weg gilt es auch zu entdecken, welche Chance in der Freundschaftsanfrage Jesu steckt. Dies beinhaltet aber auch anzuerkennen, dass man diese auch ablehnen kann: Es sind nämlich die jungen Menschen selbst, die die in der Jugendpastoral Tätigen sind und voll Kreativität und Kühnheit immer neue Wege suchen („Christus vivit“ 203). Einige dieser Wege werden sich vielleicht als Sackgassen erweisen, andere werden in die Zukunft führen, auch wenn sie oder gerade weil sie anders sind, als das, was kirchliches Handeln meist bestimmt (hat). Kirchliches Handeln, das Jugendarbeit als Garant für den Fortbestand der Institution Kirche betrachtet, geht daher am Kern dessen vorbei, was Jugendpastoral ausmacht: Es geht nicht um die Zukunft der Kirche, es geht auch nicht um das Erfüllen einer Pflichtaufgabe, es geht darum, sich mit den jungen Menschen auf die Suche nach tragfähigen Sinn- und Lebenskonzepten zu machen. Dabei ist es wichtig, „Experimentierfelder zu schaffen, in denen junge Menschen, aber auch in Jugendpastoral Tätige sich ausprobieren und neue Formen und Berührungsfelder für das Evangelium entstehen können.“ (Leitlinien)

Und damit sind wir am Anfang eines Weges, den Wegbegleiter*innen zusammen mit den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unserem Erzbistum gehen, um zu erahnen, was wir als Christen ein „Leben in Fülle“ (Johannes 10,10) nennen.

Kontakt

Theologie und Spiritualität in der Jugendpastoral
Referentin Anja Baumer-Löw
Kleberstr. 28, 96047 Bamberg
Tel.: 0951/8688-67
E-Mail: anja.baumer-loew@eja-bamberg.de 

Weitere Infos aus dem Referat Theologie und Spiritualität in der Jugendpastoral.